Mit wem regiert VP?

Wahl: Was nun auf Tirol zukommen könnte

Tirol
27.02.2018 09:11

Der große Wahlsieger Günther Platter von der Tiroler Volkspartei kann aus vier möglichen Partnern für eine Koalition auswählen: Grüne, SPÖ, FPÖ und Neos. Was für die einzelnen Varianten und was dagegen spricht - "Krone"-Politik-Redakteur Markus Gassler hat das analysiert.

Die Wahl ist geschlagen, aber da nach der Wahl bekanntlich vor der Wahl ist, wird VP-Chef LH Günther Platter nicht lange warten, bis er mit Sondierungsgesprächen startet. Er lässt sich aber nicht in die Karten blicken. Am Dienstag wird er sich mit möglichen Partnern treffen. Erster Ansprechpartner sind – und das gebietet schon alleine der Respekt – die Grünen, mit denen die ÖVP in den vergangenen fünf Jahren doch einiges weitergebracht hat. Für die Grünen spricht die solide, unspektakuläre und vor allem sachliche Zusammenarbeit in der letzten Legislaturperiode.

Wirtschaft gegen Schwarz-Grün II
Gestritten wurde, wenn überhaupt notwendig, hinter verschlossenen Türen, nach außen trat man stets geschlossen auf. Eine Eigenschaft, die in der Politik keine Selbstverständlichkeit ist – aber vom Wähler sehr geschätzt wird. Gegen eine Neuauflage von Schwarz-Grün spricht das grüne Minus bei der Landtagswahl am Sonntag – wobei die erreichten 10,67 Prozent in Anbetracht der grünen Großwetterlage sicher als Erfolg gewertet werden können. Gegen ein Kabinett Schwarz-Grün II dürfte auch der Wirtschaftsflügel sein. WB-Boss Franz Hörl ließ und lässt keine Gelegenheit aus, um sich an den Grünen zu reiben. Und Auffassungsunterschiede gibt es mehr als genug. Stichwort Skilifte oder Kraftwerksausbau. Wobei eine Energieform, die weltweit als eine der saubersten angesehen wird, ausgerechnet bei uns nicht genutzt werden soll, ist objektiv nicht nachvollziehbar

Grüne: Mair, Weratschnig oder Fischer als Nummer 2 hinter Felipe
Und personell? Seitens der Grünen gilt Ingrid Felipe als Fixstarterin im Falle einer grünen Regierungsbeteiligung. Für den zweiten Sitz, den die Grünen trotz ihrer Verluste für sich reklamieren werden, kommen mehrere in Frage: nämlich Klubobmann Gebi Mair und LA Gabi Fischer, aber auch Ex-LA Hermann Weratschnig.

Viele Schwarze können gut mit dem jungen Dornauer
Zweiter Ansprechpartner werden die Roten sein. Was dafür spricht? Sowohl SPÖ als auch ÖVP haben dazugewonnen und so könnten sie als Sieger-Koalition in die nächste Periode starten. Für die „neuen Sozialdemokraten“ eine große Chance, um endlich wieder aus dem oppositionellen Jammertal herauszukommen. Opposition mag zwar ganz lustig sein, doch die Wohnungspreise werden dadurch auch nicht niedriger; und die Einkommen steigen durch markige Sprüche halt auch nicht. Personell könnten die Roten mit zwei Profis aufwarten: Elisabeth Blanik und Georg Dornauer, zwei erfahrene Bürgermeister. Was für Schwarz-Rot spricht: VP-intern gibt es viele, die mit dem jungen Dornauer gut können

Platters Problem mit den Blauen
Sprechen wird Platter natürlich auch mit den Blauen. Doch dass es zu Schwarz-Blau kommt, ist eher unwahrscheinlich. Bei ihren Anschauungen trennen Platter und FP-Obmann Markus Abwerzger nämlich Welten. Sollten sich ÖVP und FPÖ wider Erwarten doch finden, dann kämen neben Markus Abwerzger auch noch Gerald Hauser und Rudi Federspiel als Landesräte in Frage.

VP-Neos - ein wackeliges Experiment
Rein theoretisch wäre auch Schwarz-Pink möglich. Zusammen hätten sie 19 (von 36) Mandate und somit die absolute Mehrheit. Doch auf ein solch wackeliges Experiment wird sich Platter sicher nicht einlassen. Und die Liste Fritz steht bekanntlich erst gar nicht zur Verfügung.

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