„Es war einmal“

Salzburgerin mit Trickfilm für Oscar nominiert!

Salzburg
27.02.2018 07:45

Sandra Brandstätter (37) ist in Salzburg-Lehen aufgewachsen. Seit 2005 ist sie selbstständige Designerin, derzeit arbeitet sie in Berlin als Trickfilm-Zeichnerin. Für eine deutsch-englische Koproduktion hat sie bekannten Märchenfiguren ein Gesicht gegeben. Und das so toll, dass der Film nun für den Oscar nominiert ist.

Ihre Freude ist groß: „Für den Oscar nominiert zu werden, das ist schon sehr viel wert“, sagt die junge Salzburgerin, die wir in Berlin erreicht haben: „Aber ich selbst fliege nicht nach Los Angeles. Der rote Teppich dort ist Regisseuren und Produzenten vorbehalten. Ich werd’ mit meinen Kollegen hier vor dem Fernseher mitfiebern.“

Ihr Handwerk hat die 37-Jährige an der FH Salzburg gelernt, wo sie 2010 ihr Diplomstudium MultiMediaArt abschloss: „Ich hab’ schon währenddessen bei einem Praktikum in Ludwigsburg bei Stuttgart mit den Regisseuren gearbeitet.“ Am Trickfilm „Revolting Rhymes“ (deutscher Titel: „Es war einmal“) hat die Salzburgerin als Character Designerin mitgewirkt. Jakob Schuh und Jan Lachauer führen Regie, produziert wurde der Film von Magic Light Pictures (Berlin) und Trigerfish Animation Studios (Kapstadt). Die BBC hat ihn bereits ausgestrahlt, seit 6. Februar ist die DVD dazu im Handel.

Rotkäppchen, Großmutter und der König
In der deutsch-englischen Koproduktion nach dem Kinderbuch von Roald Dahl treffen bekannte Märchenfiguren aufeinander. Schneewittchen, Rotkäppchen, der böse Wolf und der König tauchen in einer modernen Umgebung wieder auf. „Ich hasse Rotkäppchen“, sagt der böse Wolf im Film. Dieses freundet sich mit Schneewittchen an, das von einem Jäger entführt wird. Ein Prinz, der in eine Kröte verwandelt wird, ein „Schweinebanker“ und der böse Wolf, der mit dem Bus fährt, sind weitere schräge Charaktere im Film. Aus Sandra Brandstätters Feder stammen Rotkäppchen als Kind, die Großmutter und der König.

„Die ersten Skizzen zu den Figuren entstehen auf dem Papier, ganz analog mit dem Bleistift“, erzählt uns die Salzburgerin. „Je feiner die Figuren werden, desto mehr arbeite ich am Computer und am Grafik-Tablet.“ Die Posen und die Gesichtszüge werden Schritt für Schritt verfeinert: „Die Figuren sollen nicht nur süß und gefällig sein. Ich mag es, wenn sie Ecken und Kanten haben“, sagt die Zeichnerin. Nach ihren Illustrationen werden die 3D-Modelle gebaut, dabei müssen Charme und Ausdruckskraft der Figuren umgesetzt werden.

Bereits zweite Oscar-Nominierung
Sandra Brandstätter hat auch schon für die „Sendung mit der Maus“ gearbeitet und kürzlich ihr erstes Comic-Buch herausgebracht: „Paula – Liebesbrief des Schreckens“ heißt es. Für die Salzburgerin ist es bereits die zweite Oscar-Nominierung: 2011 ging sie beim Trickfilm „The Gruffalo“ leider leer aus. Wir drücken ihr die Daumen, dass es diesmal klappt: Die Entscheidung fällt in der spannenden Oscar-Nacht am 4. März in Los Angeles.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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