25 Helfer im Einsatz

200-Meter-Absturz vom Hochgolling überlebt

Salzburg
25.02.2018 16:12

Unglück bei der Bergtour zweier Brüder aus Altenmarkt: Die zwei waren mit Tourenski auf den Hochgolling aufgestiegen. Bei der Gollingscharte auf 2326 Meter ließen sie die Ski zurück und versuchten mit Steigeisen zum Gipfel zu gelangen. Doch einer der Brüder trat dabei ein Schneebrett los.

Die 30 und 32 Jahre alten Geschwister waren Samstag früh von Roohrmoos-Untertal aus (Bezirk Liezen, Steiermark) zur Tour auf den 2750 Meter hohen Hochgolling gestartet. Gegen 12.30 Uhr erreichten sie die Gollingscharte. Dort ließen sie ihre Ski zurück und gingen mit den Steigeisen weiter Richtung Gipfel. Als der ältere Bruder gegen 13 Uhr in den Nordwestgrad einbog, löste sich ein Schneebrett, das den Mann 200 Meter über steiles Gelände mit in die Tiefe riss. Der Altenmarkter kam auf dem Lawinenkegel zum Liegen. Er hatte sich jedoch eine Knöchelverletzung und eine tiefe Wunde am rechten Oberarm zugezogen.

Sein Bruder stieg umgehend zum Verletzten ab und rief Hilfe. Der Lungauer Bezirksleiter der Bergrettung trommelte 25 Mann zusammen. Eine Hubschrauberbergung war trotz mehrmaliger Versuche wegen des dichten Nebels nicht möglich. Die Helfer machten sich auf den Weg. Dabei blieb ein Einsatzleiter im Tal.  Er blieb mit den Brüdern ständig in telefonischem Kontakt. Der aufsteigende Trupp wurde via WhatsApp auf dem Laufenden gehalten.

„Sie haben uns dann Bescheid gegeben, dass sie versuchen selbst abzusteigen, so Bezirkschef Hannes Kocher. Ihre Position gaben die Brüder alle paar Minuten durch. Sie gingen abseits des Sommerweges durch das teils über 50 Grad steile Gelände. Auch mittels Lichtzeichen blieben die Retter und die Brüder in Kontakt. Im Bereich der Hinteren Zugriegelalmen traf der Hilfstrupp schließlich auf die erschöpften Brüder.

Der Verletzte wurde in der Folge mit einem Akja transportiert. Einer der Retter lieh dem zweiten Bruder einen Ski, um besser vorankommen zu können. Beim Hüttendorf Göriach hieß es schließlich umsteigen auf ein Quad-Fahrzeug. Gegen 21 Uhr trafen schließlich alle im Tal ein. Die Rettung brachte die Brüder in der Folge ins Krankenhaus nach Tamsweg.

Hannes Kocher ist froh, dass die Helfer bei den widrigen Bedingungen und der hohen Lawinengefahr nicht weiter aufsteigen mussten. „Die Brüder waren optimal ausgerüstet und sie haben richtig entschieden. Hätten sie versucht in einem Notbiwak am Berg zu übernachten, hätte es wegen der bitteren Kälte schlimm ausgehen können.“

Manuela Kappes
Manuela Kappes
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele