Start für E-Medikation

Steiermark: Medikamente werden gespeichert

Steiermark
23.02.2018 09:30

Neue Lage, noch 13 Tage: Nach jahrelangem Anlauf geht am 8. März im Bezirk Deutschlandsberg die E-Medikation in den Vollbetrieb. Ab dann werden die Medikamente der Patienten elektronisch gespeichert; gefährliche Wechselwirkungen sollen so verhindert werden. Bis Anfang Mai folgt die Einführung auch in allen anderen Bezirken der Steiermark.

Deutschlandsberg war bereits vor zwei Jahren Pilotregion, damals haben technische Schwierigkeiten die Laune vieler Beteiligten getrübt. „Die Leitungen waren zum Teil zu schwach, es hat alles sehr lange gedauert“, erzählt der steirische Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger. Neben Ärzten sind auch Apotheken Teil des neuen Systems.

Die Idee der E-Medikation begrüßt Kobinger: „Der Hausarzt weiß ja oft nicht, zu welchen Fachärzten der Patient noch geht und welche Medikamente er einnimmt. Es fehlt vielfach der Überblick, da kann es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen. Die Sicherheit für die Patienten wird sicherlich verbessert.“

In Vorarlberg ist die E-Medikation seit kurzem bereits flächendeckend eingeführt. Laut der zuständigen Chipkarten-Firma SVC wurden in Österreichs westlichstem Bundesland bisher 279.000 Verordnungen in der E-Medikation erfasst. „Besonders geschätzt wird der Vorteil, dass bei Patienten, die eine Ärztin bzw. einen Arzt in Vertretung aufsuchen, die E-Medikationsliste zur Verfügung steht. Oft wissen die Patienten zwar den Namen des Präparats, nicht aber die Wirkstoffstärke.“

Nach Vorarlberg folgt jetzt die Steiermark. Ärzte und Apotheken sind in den Vorbereitungen. „Hardware-seitig verfügen bereits sämtliche Ärzte über die technische E-Card-Infrastruktur, wohingegen dies nur bei 15 Prozent der Apotheken der Fall ist“, heißt es aus dem Sozialministerium. „Diese werden daher im Zuge des ,Roll-outs‘ entsprechend ausgestattet.“

Man darf gespannt sein, wie die neue Anwendung von allen Beteiligten angenommen wird. Apotheker Kobinger vermisst jedenfalls eine weitreichende Information durch die zuständigen Stellen in Wien: „Wenn wir alle Kunden aufklären müssen, dauert das ewig…“

Das ist die E-Medikation
Bei der E-Medikation werden alle verordneten und abgegebenen Medikamente in einer digitalen Datenbank ein Jahr lang gespeichert – neben den rezeptpflichtigen auch wechselwirkungsrelevante rezeptfreie Arzneimittel. Darauf zugreifen können behandelnde Ärzte, Spitäler, Ambulatorien sowie Apotheken, bei denen die Medikamente gekauft werden. Eine Neuerung für Patienten: In der Apotheke wird die E-Card gesteckt, um auch rezeptfreie Medikamente zu speichern. Apotheker können auch nur dann die gesamte E-Medikationsliste einsehen. Patienten können sich auf Wunsch von der E-Medikation abmelden.

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