„Anwälte“ der Umwelt

Kampf um den Lebensraum

Salzburg
22.02.2018 06:10

Die Weltbevölkerung wächst, auch in Salzburg leben laut neuer Statistik immer mehr Menschen. Platz zum Leben wird immer gefragter, auch teurer. Allerorts wird gebaut – Siedlungen und Gewerbegebiete entstehen, neue Straßen werden angelegt. 15 Hektar Boden braucht es in Österreich laut Umweltbundesamt täglich, die natürliche Umgebung schwindet dahin. Gerade für Pflanzen und kleine Tiere wird der Kampf um den Lebensraum enger. Die Salzburger Landesumweltanwaltschaft schaut drauf.

Das spüren vor allem Pflanzen und kleine Lebewesen: Amphibien oder Insekten. Der Grasfrosch ist stark gefährdet, auch Schmetterlinge kämpfen ums Überleben. Genauso Schwebfliegen, Wildbienen und Heuschrecken.  Die Spezialisten der Salzburger Umweltanwaltschaft setzen sich für die Natur ein. Nicht als Behörde, aber durchaus mit Parteienstellung in Verwaltungsverfahren.

Das stößt in der Bevölkerung nicht immer auf Verständnis: „Gerade wenn es um Bauprojekte geht, sind wir oft in der Kritik. Aber es ist halt unsere Aufgabe“, sagt Umwelt-Juristin Gishild Schaufler. „Es gibt viele Verbesserungsmöglichkeiten, von denen alle profitieren würden.“

Nur ein Thema das sich über die Jahre zugespitzt hat: Die intensive Landwirtschaft. „Die Häufigkeit von Mahd und Gülleausbringung, Flurbereinigung, also das Verschwinden von Hecken sowie Acker- und Wiesenrandstreifen. Die Biodiversität, also die Artenvielfalt, leidet“, weiß Biologin Sabine Werner.  Die Folgen werden erst später ersichtlich: Insekten verschwinden, auch als „Futter“ für andere Tiere, die Bestäubung von Obstbäumen ist gefährdet. Da hilft auch der von den Umwelt-Experten bemerkte „Trend“ zum eigenen Bienenstock nur wenig.

Derweil gäbe es Möglichkeiten – auch bei der Landwirtschaft: „Bio ist schon besser als konventionell, extensive Landwirtschaft ist am besten“, schildert Werner ein Szenario: „Eine verhältnismäßige, so genannte Kreislauf-Landwirtschaft, würde effizienter und nachhaltiger sein und letztlich sogar Arbeitsaufwand verringern. Man müsste sich nur damit beschäftigen“, so der Appell.  Das gilt auch für die moderne Raumordnung: „Wenn man Verbindungen zwischen den Lebensräumen fördert, könnte man vielen Arten helfen“, bekräftigt Biologin Susanne Popp-Kohlweiss.

Max Grill
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