Stiftung Warentest:

Singlebörsen missachten Privatsphäre ihrer Nutzer

Digital
21.02.2018 12:15

Die Partnersuche spielt sich heute zunehmend im Internet ab, mittlerweile buhlen Dutzende einschlägige Apps um die Gunst der Singles. Eine aktuelle Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest zeigt nun, dass die allermeisten Dating-Anbieter nicht besonders achtsam mit den privaten Daten ihrer Nutzer umgehen. Von 44 untersuchten Angeboten wurden 39 als Privatsphäre-Sünder identifiziert, manche geben die Nutzerdaten sogar an Werbenetzwerke weiter.

Die einzigen Dating-Apps, die in puncto Privatsphäre zumindest „akzeptabel“ abschneiden, sind die Apps Bildkontakte für iOS sowie die Android-Apps eDarling, Lovescout24 und Neu.de, zitiert das IT-Portal „Golem“ Stiftung Warentest. Alle anderen – darunter bekannte Namen wie Lovoo oder Tinder – achten die Privatsphäre ihrer Nutzer nicht in einem Ausmaß, das den Testern angemessen erschienen wäre.

Konkret kritisieren die Tester einerseits unklare Datenschutzerklärungen mit schwammigen Formulierungen, die es Nutzern erschweren, abzuschätzen, welche persönlichen Daten aus ihrem Dating-Profil wie verwendet oder gar weitergegeben werden. Andererseits legen manche Apps auch einen regelrechten Voyeurismus in Bezug auf die Aktivitäten ihrer Nutzer an den Tag, sammeln nicht nur Profilinformationen, sondern auch Inhalte von Nachrichten sowie technische Infos wie die Gerätekennung, den Standort oder den Mobilfunkanbieter eines Nutzers.

Manche Anbieter verkaufen Daten an Werber
Zumindest teilweise werden diese Daten auch an Dritte – Werbenetzwerke, Unternehmen, Facebook – weitergegeben, wo sie dann wiederum zum Zwecke der personalisierten Reklame ausgewertet werden. Für die Werber sind die Daten Gold wert, immerhin offenbaren Online-Dating-Nutzer oft höchst private Vorlieben, um die Chance zu erhöhen, einen auf der gleichen Wellenlänge liegenden Partner zu finden.

Dating-Apps sind aber nicht nur wegen ihres Umgangs mit privaten Daten in der Kritik, sondern machen auch immer wieder mit fragwürdigen Geschäftsmethoden von sich reden. Der Anbieter Lovoo machte beispielsweise damit Schlagzeilen, dass er im großen Stil gefälschte Frauenprofile erstellt hat, um Männer zur Nutzung kostenpflichtiger Angebote zu verleiten.Wegen Betrugsverdachts kam es zur Razzia, es gab sogar Verhaftungen. Hinweise auf solche Tricks finden sich, wenn überhaupt, nur gut versteckt in den AGBs eines Dienstes.

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