Prozess in Innsbruck

Keine Zufahrt für den falschen „Piefke“

Tirol
20.02.2018 23:17

Der Fall, der am Dienstag am Innsbruck Landesgericht verhandelt wurde, hätte auch in der „Piefke Saga“ von Felix Mitterer Platz gefunden. Im Zuge eines Umzuges in Ebbs verweigerte nämlich ein Feuerwehrmann einem Pkw die Zufahrt, weil er glaubte, der Fahrer sei ein Deutscher. Daraufhin soll ihn dieser angefahren sein.

Bei künftigen Festen wird ein 45-jähriger Unterländer sein Firmenauto mit deutschem Kennzeichen wohl in der Garage lassen. Als er im Oktober nämlich hinter Autos mit Kufsteiner Kennzeichen auf den Parkplatz des Festgeländes fahren wollte, stellte sich ihm plötzlich ein Feuerwehrmann in den Weg. Nur Einheimische dürften dort Parken, wollte ihm der damals als Straßenaufsichtsorgan eingeteilte Florianijünger zu verstehen geben. Doch der Tiroler wollte sich nicht so schnell abwimmeln lassen. „Er raste auf mich zu und als ich ein Foto von seinem Kennzeichen machte, fuhr er mir in die Beine und ich stürzte auf seine Motorhaube“, erklärte der Feuerwehrmann vor Richterin Verena Offer.

"Absichtlich auf Kühlerhaube geworfen"
Und obwohl zwei unbeteiligte Zeugen – einer davon ein „böser Piefke“, wie die Richterin unverblümt anmerkte – die Version des „Hilfs-Sheriffs“ bestätigten, sahen der 45-Jährige und seine damals neben ihm sitzende Gattin den Vorfall anders. „Ich bin auf ihn zugerollt, weil ich mit ihm reden wollte. Doch plötzlich warf er sich absichtlich auf meine Kühlerhaube und fotografierte mich“, erklärte der Angeklagte gleich wie seine Ehefrau. „Jetzt wirst schon sehen, was dir blüht, scheiß Deutscher“, soll der Feuerwehrmann dem Lenker auch noch nachgerufen haben.

Für ein Gutachten, das die Verletzungen des Feuerwehrmannes unter die Lupe nehmen soll, und für die Einvernahme des deutschen Zeugen wurde der Prozess vertagt.

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