Eine regelrechte Gülleflut hat am Samstagnachmittag im oberösterreichischen Lenzing für einen Feuerwehr-Großeinsatz gesorgt. Etwa 200.000 Liter Gülle hatten auf einem Bauernhof den Stall, die Melkkammer und auch einige Felder überflutet. Mithilfe umliegender Bauern konnte die Feuerwehr einen Übertritt in die Siedlung und fließendes Gewässer verhindern. Die Polizei vermutet, dass unbekannte Täter den Schieber der Güllegrube geöffnet hatten. Der Hintergrund des Sabotageaktes ist ein Rätsel: Dummheit, Bosheit oder gar Rache?
Der Landwirt hatte durch Zufall entdeckt, dass der Schieber offen und ein Fünftel der stinkenden Brühe ausgelaufen war - immerhin 20 volle Güllefässer. Die Flüssigkeit hatte sich ihren Weg durch Stall und Melkkammer, die dadurch schwer beschädigt worden ist, gebahnt und sich auf Felder ergossen.
Feuerwehr alarmiert
Der Bauer schloss den Schieber und rief Feuerwehr und Nachbarn herbei, die mithilfe von Traktoren eine Drainage schufen, um die Gülle aufzufangen und zum Versickern zu bringen. Sonst wäre sie über die Straße in ein Siedlungsgebiet und einen Bach gelaufen und hätte dort ungleich größeren Schaden angerichtet.
Unklar ist, ob die Gülle ins Grundwasser sickert und dort das Trinkwasser verschmutzt. Die Behörden werden Messungen durchführen, damit bei einer Verunreinigung die Bevölkerung gewarnt werden kann.
Ermittler erbitten Hinweise
Die Polizei sucht Zeugen, die am Samstag zwischen 13.30 Uhr und 15.30 Uhr verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, die den unbekannten Gülle-Attentäter überführen könnten.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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