Eisschnelllauf

Blech-Pech! Herzog verpasst Olympia-Medaille

Olympia
18.02.2018 13:40

Österreichs Eisschnelllauf-Ass Vanessa Herzog war bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang auch in ihrem zweiten Bewerb keine Medaille vergönnt. Am Sonntag musste sich die 22-Jährige im Gangneung Oval über 500 Meter mit Rang vier begnügen. Auf das erhoffte Edelmetall fehlten der Tirolerin 17 Hundertstel. Gold eroberte die Top-Favoritin Nao Kodaira in neuer olympischer Rekordzeit.

Die Südkoreanerin Lee Sang-hwa bescherte dem Gastgeberland Silber. Mit 39 Hundertstelsekunden Rückstand auf die japanische Saison-Dominatorin verpasste Lee das dritte Olympia-Gold über die Sprintdistanz en suite. Zudem wurde der Zweiten der Olympia-Rekord entrissen, der von Kodaira gleich um 34 Hundertstel auf 36,94 Sekunden gedrückt wurde. Bronze sicherte sich Karolina Erbanova aus Tschechien (+0,40 Sek.).

Für die Tirolerin Herzog war es nach dem fünften Platz über 1000 Meter auf halber Länge abermals knapp. Die "Blecherne" nahm die Europameisterin über diese Distanz aber mit Fassung. "Dass es so knapp ist, ist ein bisschen schade. Aber wenn mir jemand davor gesagt hätte, ich werde Vierte und Fünfte, hätte ich das sofort unterschrieben", meinte Herzog unmittelbar nach dem Rennen, in dem sie in der letzten Paarung gemeinsam mit der olympischen Athletin Russlands, Angelina Golikowa, gelaufen war.

Mit dem Rennverlauf war die 22-Jährige durchaus zufrieden. "Ich bin noch nie in 10,4 Sekunden gestartet", schilderte Herzog. Eine kleine Schwachstelle ortete sie in ihrem Lauf: "Die erste Kurve war nicht ganz nach Wunsch. In der letzten Kurve bin ich hinter der Russin rausgekommen und habe mir das noch geholt", so Herzog, die ein starkes Finish hinlegte.

Zwar steht Herzog nach ihrem zweiten Auftritt der Winterspiele noch ohne Medaille da. Eine Pflicht war Edelmetall für sie aber ohnehin nicht. "Ich denke nicht an Medaillen", betonte die Wahl-Kärntnerin nach dem 500er. Vorwerfen könne sie sich absolut nichts: "Die Zeit ist super. Das ist genau das, was ich kann."

Dass nur wenige Augenblicke vor ihrer Paarung eine Rekordzeit markiert wurde - was auch über 1.000 Meter schon der Fall war - kam für das rot-weiß-rote Eisschnelllauf-Aushängeschild nicht überraschend. "Ich habe gewusst, dass sie sehr, sehr schnell fahren wird. Sie hat bis jetzt jedes Rennen heuer gewonnen. Das ist verdient", anerkannte die ÖOC-Athletin die Leistung der Siegerin neidlos.

Herzog dachte unmittelbar vor ihrem Lauf noch, dass die Zeit der Zweitplatzierten erreichbar wäre. "Die Zeit von ihr war nicht so schnell. Ich habe mir am Start noch gedacht: Vielleicht könnte ich die noch kriegen", gewährte die mit ihrem Trainer Thomas verheiratete Herzog Einblicke in ihre Gedanken. Dennoch freute sie sich im Endeffekt für Lokalheldin Lee. "Sie war, glaube ich, ziemlich erleichtert. Ich schätze, sie hat einen Riesendruck gehabt."

Das Publikum versprühte im prall gefüllten Gangneung Oval ob des Erfolgs von Lee eine große Begeisterung. Das hat auch die Österreicherin zu spüren bekommen. "Die Stimmung war mega. Da hat man sich auf sich selber fokussieren müssen", war Herzog fasziniert. Zwar lässt die Olympia-Stimmung in vielen anderen Sportarten zu wünschen übrig, im Eisschnelllauf ist sie jedenfalls würdig: "Es war einfach nur geil. Das gibt es sonst nirgends - nicht mal in Holland."

Für ihren letzten Auftritt bei Olympia, den neu ins Programm aufgenommenen Massenstart am Samstag, traut sich Herzog keine Prognosen zu. "Da ist alles drin. Ich kann Erste, ich kann Letzte werden." Zu einem interessanten Vergleich ließ sie sich dann aber doch verleiten: "Ich vergleiche es gerne mit der Tour de France. Wenn das Rennen langsam ist, gewinnen die Sprinter. 16 Runden sind für mich sehr lang." Die Erwartungen will sie nicht zu hoch schrauben.

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