Studie präsentiert

Handwerk mit Vergangenheit und Zukunft

Tirol
16.02.2018 10:43

Bei altem Handwerk kommen viele Menschen ins Schwärmen. Doch nur wenige leisten sich auch Handarbeit. Die Unesco stuft alte Techniken mittlerweile als immaterielles Kulturerbe ein. Wie wichtig sie für die Gegenwart und Zukunft sind, das zeigt eine Studie, die im Brixental präsentiert wurde.

Seit 2006 nimmt die Unesco Handwerkstechniken ebenso wie Bräuche ins immaterielle Kulturerbe auf. So sollen sie vor dem Vergessen bewahrt werden. Für Österreich wurde zuletzt das Vergolden und Staffieren eingetragen. Das Ziel der Unesco ist klar: alte Kulturtechniken in die Zukunft retten. Das ist auch eines der Ziele der Initiative „Netzwerk Handwerk“, die sich im Vorjahr im Raum Kufstein/Kitzbühel formiert hat. Diese Initiative lud in Hopfgarten zu einem Vortrag mit Heidrun Bichler-Ripfel, Mitautorin einer Studie über traditionelles Handwerk in Österreich. „Viele Handwerksbetriebe von früher gibt es heute nicht mehr“, nennt Bichler-Ripfel als Beispiel Kammmacher und ergänzt: „Andere – wie Seifensieder – haben Nischen gefunden, in denen sie auch heute noch wirtschaftlich erfolgreich sein können.“

"Bewusstseinsbildung ist notwendig"
150.000 traditionell verhaftete Handwerksbetriebe haben die Autoren der Studie in Österreich ausgemacht. Bichler-Ripfel unterstreicht ihre Bedeutung: „Jeder zweite Lehrling in Österreich kommt aus so einem Betrieb. Das zeigt, was für ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sie sind.“ Mit ihnen werde eine Wertekultur weitergetragen. In der Öffentlichkeit sei das aber zu wenig bekannt. Um das zu ändern, brauche es mehr als eine Unesco-Liste. Bewusstseinsbildung sei notwendig. Bichler-Ripfel nennt als gelungene Initiative fürs Handwerk den Werkraum Bregenzerwald. Dort haben sich Dutzende Betriebe aus der Region zusammengetan. Leistungen werden gemeinsam vermarktet, Ausstellungen organisiert, in die Ausbildung junger Handwerker investiert. Der Werkraum ist mittlerweile international bekannt und macht es möglich, dass traditionelles Handwerker in der Region auch Zukunft hat.

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