„Arthur und Claire“

Obergrantler Josef Hader beschließt, zu sterben

Kino
14.02.2018 17:24

Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Sportlich war er immer, der Arthur (Josef Hader), und geraucht hat er auch nie – und jetzt, mit fünfzig, hat er Lungenkrebs. Und weil er diese Diagnose von grundsätzlicher Verdammnis mit dem verbleibenden Dasein nicht auf einen Nenner kriegt, verfügt er sich nach Amsterdam, in eine Sterbeklinik.

Dann plötzlich nervt ihn laute Musik. Und sie kommt durch eine Wand, an deren anderer Seite eine junge Frau, Claire (Hannah Hoekstra), ebenfalls mit Freitodgedanken spielt. Dass sich die beiden Selbstmordkandidaten durch die Nacht treiben lassen, macht Sinn. Vielleicht sogar Lebenssinn!

Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Stefan Vögel, inszeniert Regisseur Miguel Alexandre eine Dramödie, die erst um Resignation und Bitternis kreist. Wie Josef Hader –  die Brust wie ausgeweidet, der Blick leer und in allem nur Dunkles sehend – zum Flaneur am letzten Ufer wird, ermattet von der eigenen Lebensmüdigkeit, um dann doch mit einer inneren Umkehr zu kokettieren, während sich vage Hoffnung über den Grachten auftut, ist trostvoll. Und schauspielerisch stark.  "Lost in Translation" in Amsterdam!

Kinostart von "Arthur und Claire": 16. Feburar 2018

Christina Krisch, Kronen Zeitung

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