Ein Bild für Götter

Nur drei Frauen unter 6000 Schützenmännern

Salzburg
14.02.2018 06:30

Es ist ein Bild für Götter: Gerade mal drei Frauen blitzen aus den heimischen Schützenkompanien hervor und müssen sich unter 6000 (!) Männern behaupten. Die drei starken Power-Frauen entstammen dem selben Verein – den Stille Nacht-Prangerschützen Arnsdorf. Eine davon ist seit knapp 40 Jahren mit dabei.

Barbara Barth, ihre Schwester und Jungmutter Daniela Forsterer und Johanna Reichl sind die einzigen weiblichen Schützinnen in Salzburg. Letztere ist seit Beginn der Gründung der Stille Nacht-Prangerschützen Arnsdorf anno 1979 mit dabei. „Ihr Gatte ist der Gründungshauptmann. Heute rückt sie mit ihren 70 Jahren nur noch selten aus“, ist Hauptmann Günther Prochaska glücklich über die Monopolstellung im Land. Familie Reichl, auch bekannt unter dem Hofnamen „Seppenbauer“, stellt übrigens heute noch selbst die Stutzen her.

Doch wie fühlt sich eigentlich eine Frau in einer der letzten Männerbastionen?  „Mir geht es prima im Verein, alle sind total offen und halten zusammen. Jeder hilft jedem – und es ist lustig“, verrät Schützin Barbara Barth, die auch Schriftführer-Stellvertreterin ist.

Ihre Karriere begann einst bei den  Marketenderinnen. Doch das war ihr nicht genug: sie absolvierte die Schussprüfung und ist vor fünf Jahren eine waschechte,  aktive Schützin geworden. Heute rückt sie aus „wenn es die Zeit zulässt und wenn es nicht allzu anstrengend ist“, erzählt die Arnsdorferin, dass ein Stutzen zwischen acht und 15 Kilogramm wiegt und der Rückstoß beim Schießen auf die Gelenke geht. „Die Stutzen sind im Vergleich zu denen der Männer aber nur um ein paar wenige Kilo leichter“, ergänzt Prochaska. Er bedauert, dass es heuer keine Schützenfeste gibt. Zu sehen sind sie jedoch zu Erntedank, Fronleichnam und Mariä Himmelfahrt.

Sonntag: Aufmarsch der Schützenkompanien

Am kommenden Sonntag, 18. Februar, werden bei der 59. Anton Wallner-Gedenkfeier in Bruck wieder Fahnenabordnungen aller 109 Salzburger Schützenkompanien erwartet. Sechs verdiente Schützen werden ausgezeichnet. „Die Wallner-Feier ist der einzige Anlass im Jahr, bei dem alle Kompanien zusammentreffen“, sagt Landesschützenkommandant Franz Meißl.

 

Sandra Aigner
Sandra Aigner
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