Ertrunken:

Trauer nach tragischem Unglück bei Hunderettung

Oberösterreich
13.02.2018 06:01

Die Liebe zu ihrer 9 Monate alten Dogge hat eine Werbegrafikerin aus Traun das Leben gekostet. Das Tier war in den Fluss gerutscht und hatte sich nicht mehr ans Ufer retten können. Die 46-Jährige starb - wie berichtet - beim Versuch, ihren Liebling zu retten – auch der Hund überlebte nicht.

„Unsere Gemeinde ist tief betroffen, unser ganzes Mitgefühl gehört den Angehörigen“, sagt Franz Almesberger, Vizebürgermeister in Pucking. Der Politiker verschaffte sich am Montag beim Kraftwerk Traun-Pucking vor Ort selbst einen Überblick. „Der Wasserpegel der Traun ist derzeit wegen Bauarbeiten rund 2 Meter abgesenkt. Vom Wasser aus kommt man ohne Hilfe dort nicht mehr ans Ufer,  man müsste eine zwei Meter hohe, glatte Betonwand überwinden – das ist unmöglich“, so Almesberger. Da es keine Unfallzeugen gab, war das Schicksal von Gabriele S. besiegelt. Wo genau die Grafikerin in den Fluss gestürzt war, ist noch unklar.

Bruder schlug Alarm
Ihr Bruder hatte am Sonntag Alarm geschlagen, weil er die 46-Jährige seit Samstag telefonisch nicht erreichen konnte. Beim Kraftwerk wurde auch ihr Auto gefunden. Die 46-Jährige konnte nur noch tot im Bereich des Rechens entdeckt werden, ihr Leichnam wurde mit einem Kran ans Ufer gehoben. Bei der Bergung tauchte auch der Hundekadaver auf. „Wir haben das Tier aus dem Fluss geholt. Der Einsatz war nicht einfach“, sagt Feuerwehr-Kommandant Oskar Reitberger. Sowohl die Frau als auch die Dogge dürften im eiskalten Fluss ertrunken sein. Eine Obduktion soll die Ursache zweifelsfrei klären.

Trauer
Die Trauer ist groß. „Ich bin fassungslos“, sagt  Isabella Doblhofer vom Hundeverein Linz-Wegscheid, bei dem S. zehn Jahre lang Mitglied war. „Sie war extrem tierlieb“, sagt Obmann Josef Schallegruber.

„Ein paar Minuten hält man es aus“
Rudolf Vikydal, Primar der Abteilung für Innere Medizin im Landeskrankenhaus  Steyr, erklärt, was passiert, wenn ein Mensch ins eiskalte Wasser fällt.

„Krone“: Wie gefährlich ist es für den Organismus, wenn man ins kalte Wasser fällt?
Rudolf Vikydal: Ein gesunder Mensch hält es im eiskalten Wasser ein paar Minuten aus. Dann bekommt er aber Probleme mit dem Blutdruck, und es tritt eine Gefäßverengung ein. Kritisch wird es vor allem, wenn die Körpertemperatur auf etwa 30 bis 28 Grad absinkt. Ein Herzstillstand ist dann nicht mehr allzu weit.

„Krone“: Für das Gehirn ist es aber besser, wenn ein Unfall im kalten Wasser passiert?
Vikydal: Gelingt es, eine Person nach einem Unfall im kalten Wasser wiederzubeleben, hat sie höhere Chancen, keine Hirnschäden zu haben, als im warmen Wasser.

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