Zores für die FP-Graz

Blaue verlangen jetzt Olympia-Befragung

Steiermark
10.02.2018 06:30

Die FP-Basis muckt wegen der Olympia-Bewerbung von Graz auf. Die Grazer Blauen ziehen darum die Notbremse und fordern eine Volksbefragung. Das stellt die schwarz-blaue Koalition in Graz auf eine ziemliche Probe. Zores haben die Blauen auch mit ihrem neuen Gemeinderat Heinrich Sickl – die Grünen fordern Konsequenzen wegen Sickls angeblicher Nähe zu den Identitären.

Die Grazer Olympia-Ambition birgt gewaltigen Sprengstoff für die bislang stabile schwarz-blaue Grazer Rathauskoalition. Die FP-Graz ruft jetzt nämlich nach einer Volksbefragung.

Als VP-Bürgermeister Siegfried Nagl mit der ihm eigenen Begeisterung verkündete, dass Graz mit Schladming die Olympischen Spiele 2026 ausrichten wolle, da war auch die Grazer FP begeistert.

Begeisterung erlischt

Aber das olympische Feuer der Blauen erlischt, viele Blaue können mit der womöglich teuren Olympia-Euphorie wenig anfangen. Vor allem die Basis muckt auf. Die FP steht vor einer Zerreißprobe.

Armin Sippel, Grazer FP-Klubobmann, zieht die Reißleine und verlangt eine Volksbefragung: „Die muss überregional durchgeführt werden, zumindest steiermarkweit, wenn nicht sogar auch in Tirol und Kärnten. Ich halte nichts von einer Befragung nur in Graz allein. Erst müssen aber alle Fakten der Bewerbung auf den Tisch.“

Aktuell wird auf FP-Wunsch geprüft, ob eine überregionale Volksbefragung rechtlich möglich ist. Der Prüfung hat auch Nagl zugestimmt; als Zuckerl für den unruhigen Partner. Dass Nagl gegen eine Befragung ist, hat er mehrmals und unmissverständlich klar gestellt.

Sollte die Befragung etwa steiermarkweit rechtlich möglich sein, wird’s ungemütlich im Rathaus.

Parteizentrale besetzt

Zores haben die Grazer Blauen auch in seiner anderen Causa: In seiner Jugend hat sich der heute 44-Jährige mit Neo-Nazis herumgetrieben – und in den vergangenen Jahren immer wieder mit den höchst fragwürdigen Identitären. Gemeint ist Heinrich Sickl, der Donnerstag als FP-Gemeinderat angelobt worden ist.

Lambert Schönleitner, grüner Landessprecher, fordert nun Konsequenzen. Sickl sei auch bei einer Aktion der Identitären gegen die grüne Parteizentrale 2016 dabei gewesen. Kunstblut wurde verschüttet, Bengalen wurden gezündet usw. Sickl sei als Mandatar untragbar.

Sippel verteidigt Sickl: „Sickl war außerhalb des Geschehens anwesend, gegen ihn liegt nichts vor. Er hat weder die Parteizentrale besetzt noch einen anderen Rechtsbruch begangen.“

Gerald Richter
Gerald Richter
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