Massiver Absturz

Dow Jones taumelt – droht neuer Crash?

Ausland
09.02.2018 07:52

Die New Yorker Aktienbörse ist am Donnerstag bis zum Börsenschluss erneut abwärts getrudelt. Der Dow Jones Industrial Index verlor 1032,89 Punkte oder 4,15 Prozent auf 23.860,46 Einheiten und ist damit unter die Marke von 24.000 Zählern gefallen. Der S&P-500 Index fiel um 100,58 Punkte oder 3,75 Prozent auf 2581,08 Zähler. Der Nasdaq Composite Index sackte um 274,83 Einheiten oder 3,90 Prozent auf 6777,16 Zähler ab. Damit sind die Erholungsgewinne zur Wochenmitte nun endgültig verpufft. Die deutlichen Schwankungen der Indizes sorgten bei den Anlegern für Vorsicht und Zurückhaltung.

Auslöser der Kurstalfahrt waren Bemerkungen von Insidern, wonach die US-Notenbank bald von ihrer Politik des Niedrigzinses abrücken könnte. Damit setzte in den Köpfen der Händler eine Angstspirale ein: Steigen nämlich die Zinsen für Aktienanleihen, verkaufen die Anleger zuerst ihre niedrig verzinsten Anleihen, um Platz für neue mit höheren Kupons zu schaffen. Wenn Anleihenkurse sinken, steigen die Renditen – und machen den Anleihenmarkt attraktiver für jene, die Aktien halten. Die verkaufen daher ihre Titel und schicken dort die Börse auf Talfahrt. Beginnen dadurch die Kurse zu fallen, schlagen die Algorithmen der institutionellen Anleger aus – und die Handelssysteme verkaufen auf breiter Front auch andere Assetklassen. Der Teufelskreis beginnt, die Börsenindizes beginnen ihre Talfahrt.

Bei den Einzelwerten mussten besonders die Aktien von Boeing Federn lassen. Die Fluggesellschaft will Medienberichten zufolge den Zulieferer Woodward übernehmen. Zuletzt verloren die Papiere um 5,26 Prozent. Die Aktien von Twitter dämmten ihre Tagesgewinne etwas ein, legten dennoch um mehr als zwölf Prozent zu. Das war der höchste Stand seit August 2015. Der Kurznachrichtendienst hatte knapp zwölf Jahre nach seiner Gründung seinen ersten Quartalsgewinn erzielt.

Talfahrt auch für Tesla und Mobilfunker
Die Papiere von Teva büßten 10,60 Prozent ein. Der in der Krise steckende israelische Pharmakonzern hatte im vergangenen Jahr wegen hoher Abschreibungen auf sein Generikageschäft einen zweistelligen Milliardenverlust verzeichnet. Für 2018 schockte der Konzern die Anleger zudem mit einem schwachen Ausblick. Die Analysten der Credit Suisse sprachen von einem "weiteren chaotischen Quartal". Dass die Telekom-Tochter T-Mobile US in milliardenschwerem Umfang von der US-Steuerreform profitiert hatte, half den Anteilen an der Nasdaq wenig. Sie büßten 5,1 Prozent ein.

Um 8,6 Prozent ging es für die Aktien von Tesla abwärts, nachdem tags zuvor noch ein Plus von mehr als drei Prozent verbucht worden war. Hohe Kosten für das neue Mittelklasse-Model 3 brockten dem Elektroauto-Hersteller den höchsten Quartalsverlust seiner Geschichte ein. Nach dem Stotterstart des Hoffnungsträgers bestätigte Tesla immerhin die Produktionsziele für den Fahrzeugtyp Model 3. Auch sonst gab sich Firmenchef Elon Musk zuversichtlich. "Ich bin optimistisch, dass wir profitabel werden", sagte er. Allerdings: Die 2003 gegründete Firma hat bisher noch nie einen Jahresgewinn erwirtschaftet.

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