Helfer im Dauereinsatz

Schneechaos in Österreich fordert zwei Todesopfer

Österreich
07.02.2018 19:46

Für Chaos, Staus und Verkehrsbehinderungen haben intensive Schneeschauer am Mittwoch vor allem auf den Straßen im Süden und Osten Österreichs gesorgt - und leider auch für gleich zwei tödliche Verkehrsunfälle in Niederösterreich. So endete für eine 36 Jahre alte Autolenkerin ein Unfall auf der A2 tödlich. Die Frau hatte sich mit ihrem Fahrzeug überschlagen, der Lenker eines nachkommenden Kleintransporters konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Bei einem weiteren Verkehrsunfall prallte ein betagtes Ehepaar mit seinem Wagen gegen einen Telefonmasten. Der 83-jährige Mann - er saß am Steuer - kam dabei ums Leben, seine Frau wurde schwer verletzt.

Der Landesfeuerwehrverband Steiermark meldete neben der Berufsfeuerwehr in Graz rund 140 Wehren mit etwa 750 Männern und Frauen in der gesamten Steiermark im Schneeeinsatz. Zu 90 Prozent waren Fahrzeuge zu bergen, sagte Sprecher Thomas Meier. Betroffen waren die Bezirke Südoststeiermark, Deutschlandsberg, Leibnitz, Voitsberg, Hartberg-Fürstenfeld, Weiz und Graz-Umgebung.

In der steirischen Landeshauptstadt haben gut zehn Zentimeter Neuschnee für gröbere Probleme im Frühverkehr gesorgt. Erschwerend kam eine Sperre des Plabutschtunnels wegen eines Unfalls hinzu, hieß es aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Elke Kahr. "Mit der Sperre des Tunnels stand alles - wir auch", sagte Peter Vogel, Einsatzleiter der Holding Graz. Für die Stadt war es der erste starke Schneefall der laufenden Wintersaison und er fiel ergiebiger aus als prognostiziert. 

Laut ÖAMTC war in den Morgenstunden praktisch der gesamte Verlauf der Südautobahn (A2) in der Steiermark betroffen, ebenso wie die Pyhrnautobahn (A9) von nördlich von Graz bis in die Südsteiermark.

Laut ÖAMTC machten vor allem die höher gelegenen Abschnitte der A2 Probleme, da Schwerfahrzeuge hängen blieben - etwa auf der Laßnitzhöhe, bei Gleisdorf-West sowie auf der Pack Richtung Kärnten. Bei Gratkorn nördlich von Graz ging es wegen der Schneemassen auf der Fahrbahn der A9 nur im Kolonnenverkehr weiter. Weiter südlich, zwischen Gralla und Feldkirchen, kam es zu mehreren Auffahrunfällen. Die Radlpass-Straße (B76) musste in der Früh wegen hängen gebliebener Lkw zwischen Stainz und Lannach gesperrt werden.

Auch in Kärnten führte der Schneefall zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Nach Angaben des ÖAMTC gab es vor allem auf der Südautobahn praktisch durchgehend Schneefahrbahn, durch hängen gebliebene Fahrzeuge kam es immer wieder zu Staus, vor allem am Griffner Berg und im Packabschnitt.

Probleme gab es auch auf höher gelegenen Bergstraßen, für zahlreiche Pässe wie etwa den Wurzenpass wurde Kettenpflicht verhängt. Laut Rotem Kreuz ereigneten sich auch einige Unfälle, mehrere Verletzte mussten in Krankenhäuser gebracht werden.

Im Burgenland mussten die Feuerwehren am Mittwoch seit den Morgenstunden zu rund 70 Fahrzeugbergungen ausrücken. Neben zahlreichen Pkw kamen laut Angaben der Landessicherheitszentrale bei winterlichen Fahrverhältnissen auch rund ein Dutzend Lkw nicht mehr weiter oder landeten im Straßengraben. Die meisten Einsätze gab es in der Früh und im Lauf des Vormittags. Insgesamt drei Menschen wurden bei Unfällen verletzt.

Zu Behinderungen und mehreren Feuerwehreinsätzen haben die Schneefälle auch in Niederösterreich geführt. Ein Fahrzeugüberschlag auf der A2 nahe Wöllersdorf endete für eine 36-Jährige tödlich, berichtete die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt. Den Angaben zufolge hatte der Pkw mit Badener Kennzeichen gegen 6 Uhr zunächst die Mittelbetonleitwand touchiert und sich danach überschlagen. Der Lenker eines nachkommenden Kleintransporters - ein 19-Jähriger aus Wien-Favoriten - konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr dem auf dem Dach liegenden Auto in die rechte hintere Seite.

Beide Fahrzeuge verkeilten sich ineinander, der Pkw wurde seitlich regelrecht aufgerissen. Ersthelfer zogen die Lenkerin aus dem Fahrzeug und begannen noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte mit den Reanimationsmaßnahmen, die Frau starb jedoch noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des Kleintransporters blieb entgegen erster Meldungen unverletzt.

Auto prallte gegen Telefonmasten
Auch ein weiteres Todesopfer war am Mittwoch nach einem schweren Verkehrsunfall bei winterlichen Fahrverhältnissen zu beklagen. Ein 83-Jähriger, der mit seiner 82 Jahre alten Ehefrau am Beifahrersitz am Vormittag in Texing im niederösterreichischen Bezirk Melk unterwegs war, verlor gegen 10 Uhr bei winterlichen Fahrbedingungen die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam nach links von der Fahrbahn ab und krachte gegen einen Telefonmasten aus Holz. Dieser brach durch den gewaltigen Aufprall ab.

Der 83-Jährige - er dürfte laut Polizei nicht angegurtet gewesen sein - erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Seine Ehefrau musste von den Helfern der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Sie überlebte mit schweren Blessuren. 

Auch in Wien schneite es seit den Morgenstunden teils heftig. Räumfahrzeuge waren im Dauereinsatz. Am Nachmittag ließ der Schneefall dann nach.

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