„Voll im Zeitplan“

Seit einem Jahr wird das Murkraftwerk gebaut

Steiermark
07.02.2018 05:05

Nur einen Tag nach der Grazer Gemeinderatswahl – am 6. Februar 2017 – wurde am Murufer der erste Baum gerodet. Damit war endgültig klar: Das Murkraftwerk wird gebaut. Heute, ein Jahr später, hat die Baustelle die Innenstadt erreicht. Dennoch hoffen die Gegner noch immer auf ein Wunder. Zumindest auf ein kleines.

Begleitet von Protestaktionen blieb im Februar des Vorjahres innerhalb kürzester Zeit von der Puntigamer Brücke bis zur Seifenfabrik kein Baum am Ufer stehen. „Unsere Bewegung ist weiterhin aktiv“, sagt Gabriele Faller von „Rettet die Mur“ ein Jahr später, trotz vollendeter Tatsachen. „Wir dokumentieren permanent, was auf der Baustelle passiert, machen Anzeigen, wenn gegen Auflagen verstoßen wird“, ergänzt die 47-jährige Telematikerin und Juristin aus Graz.

Auch wenn die Gegner einst zu Hunderten auf die Straße gingen, sind sie für den Projektwerber wohl nur ein kleiner Stachel im Fleisch – wenn überhaupt: „Die Bauarbeiten zum Murkraftwerk laufen auf Hochtouren, wir sind voll im Zeitplan“, erzählt Urs Harnik-Lauris von der Energie Steiermark. „Bereits Ende Februar werden die ersten Saugrohre durch die Andritz Hydro installiert. Ab Sommer nächsten Jahres speisen wir grünen Strom für 20.000 Grazer Haushalte ins Netz ein“, ergänzt Harnik. Und er betont: „Alle Aktivitäten werden von einer eigens installierten ökologischen Bauaufsicht ständig überwacht.“

Die Gegner geben dennoch nicht auf, sie wollen retten, was noch zu retten ist: „Südlich der Puntigamerbrücke gibt es linksufrig noch eine Menge Bäume. Diesen Grünraum könnte man noch bewahren – wenn man bereit ist, sich etwas zu überlegen“, meint Faller. Zur Erinnerung an den Jahrestag lädt man am morgigen Donnerstag von 12 bis 17 Uhr zur Mahnwache auf den Hauptplatz.

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