Nach fast vier Jahren ist in Oberösterreich die Zahl der Asylwerber wieder unter 10.000 gesunken. Exakt 9815 Flüchtlinge waren Anfang des Monats in der Grundversorgung. Das sind aber noch immer um 5053 Personen mehr als Ende 2014. Zu Beginn des Jahres 2017 suchten 13.154 Menschen um ein Bleiberecht an.
„Die Zahl der Asylwerber geht weiterhin schrittweise leicht zurück“, erklärt Integrationslandesrat Rudi Anschober von den Grünen. Das hat vorrangig zwei Gründe. Im Vergleich zu den letzten drei Jahren suchen wieder weniger Menschen um Asyl an. Im Ministerium werden die Verfahren aber auch um einiges rascher abgewickelt.
Kritik an langen Verfahren
„Die Ausstellung der Bescheide muss aber noch schneller werden, etwa durch eine Personalaufstockung“, kritisiert der freiheitliche Landtagsklubchef Herwig Mahr. So werden in der Schweiz die Anträge in 50 bis höchstens 150 Tagen abgewickelt, während sich in Österreich das Prozedere über Jahre zieht. „Und wenn es ein , Nein‘ ist, muss es auch dabei bleiben“, ärgern Mahr auch die vielen Berufungen. Beinahe 40 Prozent der Flüchtlinge sind trotz negativem Erstbescheid weiter in der Grundversorgung.
Zwei Drittel der Flüchtlinge sind Männer
Insgesamt befanden sich Anfang Februar 9815 Flüchtlinge in Oberösterreich. Davon sind zwei Drittel Männer. 250 Asylwerber sind unbegleitete Minderjährige.
375 Quartiere in Betrieb
2204 Flüchtlinge sind aktuell im Privatverzug. Trotz einiger Schließungen sind 375 Quartiere in Betrieb. „Die dezentrale Struktur muss erhalten bleiben“, hat Anschober wenig Freude mit den Plänen der Bundesregierung für eine Zentralisierung der Quartiere.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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