Drogenszene

Prozess nach Tabletten- und Saufgelage

Tirol
26.09.2009 10:32
Dieser Abend wäre wohl nie am Innsbrucker Landesgericht gelandet, wenn nicht die Rettung hätte einschreiten müssen. Ein 20-jähriger Nordafrikaner und zwei heimische Frauen waren im schweren Suff aneinander geraten. Ob es dann zu einem sexuellen Übergriff kam, konnte nicht mehr festgestellt werden.

Der Algerier wurde im Zweifel frei gesprochen, das Bild des Drogenmilieus war erschütternd. Voller Wut und im schweren Tabletten- und Alkoholrausch hatte der Mann im Februar die Terrassentür einer Wohnung in Innsbruck eingeschlagen. Mit den bloßen Fäusten! Danach blutete er so stark, dass die Wohnungsbesitzerin die Rettung und diese wiederum wenig später die Polizei verständigte. So nahmen die Dinge ihren Lauf...

Erinnerungslücken wegen Drogenrausch
Bei den Ermittlungen war dann von Drohungen mit einer Scherbe die Rede und auch von einer sexuellen Belästigung einer 16-jährigen Innsbruckerin. Der Algerier habe sie festgehalten und versucht ihr die Hose zu öffnen. Gestern am Gericht konnte sich das junge Mädchen nicht mehr erinnern: "Ich habe damals zweieinhalb Flaschen Wein getrunken, und außerdem ist es schon so lange her."

"Ich wollte lediglich, dass sie sich zu mir legt, weil mir so kalt war", versuchte sich der 20-Jährige zu rechtfertigen. Er habe aber sonst nichts getan. Auch er hätte stark unter Alkohol- und Tabletteneinfluss gestanden.

720 Euro Geldstrafe
Die Wohnungsbesitzerin hatte vom gewalttätigen sexuellen Annäherungsversuch nichts mitbekommen. Ebenso wie zwei weitere Nordafrikaner, die in einem Nebenzimmer ihren schweren Rausch ausschliefen. Der Algerier wurde im Zweifel frei gesprochen, wegen eines Drogendeliktes bekam er aber 720 Euro Geldstrafe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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