Disziplinäre Maßnahme:

Asylwerber zahlte Strafe für vergessenen Schlüssel

Oberösterreich
06.02.2018 06:15

Mit einer ungewöhnlichen Erziehungsmaßnahme hat sich eine Asylhausbetreuerin in Wilhering den Zorn eines ehrenamtlichen Helfers zugezogen. Sie hatte einem afghanischen Schützling, der sich selbst versehentlich aus seiner Wohnung ausgesperrt und die Frau dann grob beschimpft hatte, 10 Euro dafür in Rechnung gestellt, weil sie extra zur Unterkunft fahren und ihm die Tür aufschließen musste.

„Obwohl der junge Mann täglich nur 6 Euro Verpflegungsgeld bezieht, verlangt die Heimleiterin der Asylunterkunft in Wilhering von ihm fast einhundertsiebzig Prozent seines Tagsatzes für das Aufsperren, nämlich 10 Euro – geht’s noch?“, empört sich Johann Pfisterer-Ulram, der in dem Haus  auch ehrenamtlich als Deutschlehrer tätig war.

Geldbuße für schlechtes Putzen
Er wirft der Betreuerin vor, Flüchtlinge auf die Weise auszunützen. „Wenn jemand nicht ordentlich putzt, muss er ebenfalls 3 Euro Buße zahlen. Doch aals ich einem von ihnen ein Fliegengitter schenken wollte, hat sie das nicht gestattet“, so Pfisterer-Ulram.

Hausordnung
Die Hausbetreuerin verweist auf „Krone“-Anfrage auf die bestehende Hausordnung, an die sich alle zu halten hätten. „Sinn dieser Maßnahmen ist nur, die Asylwerber auf das spätere Leben vorzubereiten, in dem sie nicht mehr ständig betreut werden“, sagt Trixi S. Die Vorgehensweise habe ausschließlich pädagogische Hintergründe und sei mit der Caritas und dem Land akkordiert.

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