Marcel Hirscher:

„Olympia wird mein Leben sicher nicht verändern“

Sport
04.02.2018 06:59

Mit Kombination, Riesentorlauf und Slalom geht Marcel Hirscher gleich dreimal als großer Gold-Favorit in einen Bewerb: Vor seinem Abflug am Sonntag sprach er über seinen Olympia-Schock, seine Erinnerungen und über den Druck, der auf ihm lastet.

„Krone“: Marcel, deine ersten Erinnerungen an Olympia?
Marcel Hirscher: Nagano 1998! Da hatten wir ein richtig starkes Herren-Team: Maier, Eberharter, Knauß und all die anderen.

Hast du damals gedacht, auch einmal dabei zu sein?
Nein, niemals. Das war viel zu weit weg, um überhaupt davon zu träumen.

2010 in Vancouver warst du dann doch erstmals dabei.
Das war zuerst einmal ein echter Schock! An eine Veranstaltung in dem Ausmaß muss man sich gewöhnen. Und du wohnst im olympischen Dorf – und aus, das war’s! Es ist hart zu managen, drei Wochen lang nur in diesem Dorf zu sein.

Wird es dir gelingen, den Kopf auch von der Gold-Jagd frei zu bekommen?
Das denke ich schon. Ich glaube und hoffe, dass es schon die eine oder andere Möglichkeit geben wird, um Land und Leute kennenzu lernen. Es wird ein entscheidender Faktor werden, nicht nur drei Wochen lang an die zwei Brettln und das ganze Tohuwabohu zu denken.

Deine bisher schönsten Olympia-Erinnerungen?
Slalom-Silber 2014 in Sotschi, ganz klar. Sotschi hat mir überhaupt sehr gut gefallen, super Landschaft, eindrucksvolles Skigebiet. Ansonsten hab ich ja auch schon jede Menge „Blech“ mit vierten und fünften Plätzen gesammelt.

Ist es möglich, Olympia als normales Rennen wie jedes andere zu betrachten?
Es ist ja nichts anderes! Wir haben auch dort blaue und rote Tore, eine Nummer, ein Starthaus und ein Ziel. Aber ich weiß schon, dass der Preis, um den es dort geht, ein anderer ist.

Bislang ist deine Saison nahezu perfekt verlaufen
Hätte mir jemand nach meinem Knöchelbruch so was prophezeit, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Und der Jänner war überhaupt einer der besten Monate meines Ski-Lebens! Punkto Druck hat sich dadurch aber wieder einiges geändert.

Um es auf den Punkt zu bringen: Jetzt erwartet ganz Österreich Gold von dir.
Ich fahre Rennen, um zu gewinnen. Klarerweise auch bei Olympia! Ich hab meine Mission. Ob sie gelingt, werden wir sehen. Und wenn nicht, wird hoffentlich auch keiner sagen, dass die Hirscher-Karriere für die Würste war. Olympia wird mein Leben sicher nicht verändern. Egal, ob mit Gold oder ohne – ich werde so oder so in mein Buch der Erinnerungen schreiben: meine Karriere war eine richtig gute Zeit.

Im Teambewerb würde sich eine vierte Goldchance bieten. Warum verzichtest du?
Eigentlich ist es für mich emotional ein Muss, für Österreichs Team zu starten! Meinen Teil zum Erfolg beizutragen. Aber angesichts des dichten Weltcup-Kalenders ist es eigentlich nicht zu verantworten. Ich werde allerdings sicher noch einmal in mich reinhören.

Alex Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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