Kampf der Demenz

Geistige Stimulation verringert Alzheimer-Risiko

Wissenschaft
23.09.2009 09:20
Senioren, die häufig Karten spielen oder Kreuzworträtsel lösen, leiden deutlich seltener an Demenzerkrankungen wie beispielsweise Alzheimer. Auch soziales Engagement und künstlerische Aktivität verringerten das Erkrankungsrisiko deutlich, berichteten Wissenschaftlerinnen am französischen Instituts für Gesundheits- und Medizinforschung (Inserm) in Paris. Menschen, die mindestens zweimal pro Woche geistig stimulierenden Beschäftigungen nachgingen, verringerten das Risiko, unter Demenzsymptomen zu leiden, um die Hälfte - und dies unabhängig von Bildungsniveau, Geschlecht, Lebensweise oder allgemeinem Gesundheitszustand.

Passive Aktivitäten wie Musikhören oder Fernsehen verringerten das Auftreten von Demenzsymptomen dagegen nicht, wie es in der im Fachblatt "Neurology" veröffentlichten Studie hieß. Auch körperliche Aktivität wie Gartenarbeit, Basteln oder Spaziergänge hatten demnach kaum Auswirkungen auf das Demenzrisiko.

Die Forscherinnen Tasnime Akbaraly und Claudine Berr werteten für ihre Untersuchung die Daten von 6.000 über 65-Jährigen aus drei französischen Städten aus. In der Zeit von 1999 bis 2001 traten unter ihnen 161 neue Fälle von Demenz oder Alzheimer auf.

Stichwort "kognitive Reserve"
Mit der Studie wollten die Forscherinnen herausfinden, welche Aktivitäten die sogenannte "kognitive Reserve" stimulieren, also die Fähigkeit, alternative Neuronen beim Verlust von Gehirnzellen zu nutzen. "Die kognitive Reserve ermöglicht es, das Auftreten von Symptomen bei Menschen mit Alzheimer zu verzögern", sagte Akbaraly. Die Studie zeige, dass die geistige Stimulation ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Demenzerkrankungen sein könne.

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