Bereitschaftspotenzial

Tirol: 30 Bungee-Jumps für die Hirnforschung

Tirol
31.01.2018 12:15

Zwei Bungee-Jumper sind für die Hirnforschung insgesamt 30 Mal von der 192 Meter hohen Europabrücke im Tiroler Wipptal gesprungen. Wissenschafter konnten dabei erstmals das sogenannte "Bereitschaftspotenzial" im menschlichen Gehirn außerhalb des Labors und unter Extrembedingungen messen.

Kurz bevor der Mensch eine bewusste Handlung ausführt, kommt es den Forschern zufolge im Gehirn zu einer elektrischen Spannungsverschiebung - diese wird als Bereitschaftspotenzial bezeichnet. Es entsteht noch bevor sich der Handelnde bewusst ist, dass er eine Bewegung ausführen wird. Bisher galten Messungen des Bereitschaftspotenzials nur im Labor als möglich, da die Spannungsverschiebung im Bereich von wenigen Millionstel-Volt liegt. Kabellose Messgeräte, die die Bungee-Jumper auf dem Kopf hatten, übertrugen die Daten der Hirnaktivität vor und während des Sprungs.

Die Ergebnisse des Experiments seien vor allem für die Weiterentwicklung sogenannter Gehirn-Maschine-Schnittstellen wichtig, sagte Surjo Soekadar vom Universitätsklinikum Tübingen in Deutschland . Durch solche Systeme können Querschnittsgelähmte und Schlaganfallpatienten Maschinen mit ihren Hirnsignalen steuern. "Das aktuelle Ergebnis hilft uns dabei, die Zuverlässigkeit dieser Schnittstellen im Alltag wesentlich zu verbessern", so Soekadar. Die Studie soll im Frühling in einem Fachmagazin veröffentlicht werden.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele