In der Galerie Ropac

Achterbahnfahrt mit Moshiri

Salzburg
30.01.2018 17:01

Der iranische Künstler  Farhad Moshiri zeigt in der Galerie Ropac seine neue Werkserie „First Snow“.

Dass Louis Vuitton mit Künstlern wie  Cindy Sherman, Frank Gehry oder Takashi Murakami kooperiert, ist klar, immerhin machen   ihre Kreationen die Luxusbags zu heiß begehrten Sammlerstücken. Die Zusammenarbeit führt  sogar soweit, dass  die Taschen – wie zuletzt bei Jeff Koons „Masters“-Kollektion, für die  der Amerikaner berühmte Werke der alten Meister da Vinci, Tizian, Rubens, Fragonard und van Gogh in seinem Studio reproduzierte – im Pariser Louvre ausgestellt werden.

Auch Farhad Moshiri wurde diese Ehre schon zu Teil, er gestaltete 2011 die Schaufenster für die LV-Stores in Dubai und Abu Dhabi. Während es  sich damals noch um farbenprächtige, von der Pop Art geprägte Werke handelte, beschränkt  der iranische Künstler sein Schaffen jetzt auf die Farben Schwarz und Weiß und lässt uns in der Galerie Ropac in eine stille, märchenhafte Winterlandschaft mit funkelnden Schneekristallen eintauchen.

Für die Werkserie „First Snow“ dienten ihm tief verschneite  Bäume als Inspirationsquelle, die er   mit seiner Kamera in einem Wald  in der Nähe   seines Ateliers in Lavasan, unweit von Teheran, eingefangen hat und in kraftvolle Kompositionen verwandelte. Anhand dieser Schwarz-Weiß-Fotografien zeichnet bzw. transferiert er die Landschaften mit einem Laserdrucker    zunächst auf die Leinwand und lässt sie   danach von iranischen Kunsthandwerkerinnen mit schwarzen und weißen Perlen besticken. Wenn man bedenkt, dass jede Perle einzeln bzw. maximal in einer Reihe von fünf Stück   verwebt wird, um so  jedes auch noch so kleinste Detail herauszuarbeiten, kann man sich vorstellen, um welchen Geduldsakt es sich dabei handelt. „Für ein Bild benötigen wir in etwa sieben bis acht Monate“, so Moshiri, dessen  Werke u.a.   zweimal auf der Biennale in Venedig  und zuletzt im Andy Warhol Museum in Pittsburgh gezeigt wurden.

Neben seinen  stillen Schneelandschaften, die sich  zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, zwischen Fantasie und Realität bewegen und  den Betrachter ganz tief in das Wesen der Natur eintauchen lassen, entdeckt man in der Galerie auch Frauen, die einem den Rücken kehren. „Sie  wenden sich nicht vom Betrachter ab, vielmehr lassen sie, wie wir alle, den Blick in diese unendliche  Welt, in die Ferne schweifen.“ Was einem da draußen erwartet, davon lässt sich Moshiri überraschen. „Es ist wie eine Achterbahnfahrt, auf der ich ständig neue Ideen aufschnappe.“

Tina Laske
Tina Laske
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