Vize-Bürgermeisterin:

„Keinen Kramsacher stört das Künstler-Grab“

Tirol
31.01.2018 08:17

Dass der Kramsacher Pfarrgemeinderat und die Erzdiözese Salzburg – wie berichtet – das von Künstler Alois Schild gestaltete Familiengrab abreißen wollen, stößt bei vielen „Krone“-Lesern auf Unverständnis. „Unglaublich, dass man so ein Kunstwerk zerstören will“ oder „ich finde es würdevoll“ so die Kommentare. In Kramsach selbst scheint das Grab kaum jemandem ein Dorn im Auge zu sein.

Man wolle sich nicht in private und kirchliche Bereiche einmischen, betont die Kramsacher Vize-Bürgermeisterin Karin Friedrich. Sie findet es allerdings sehr schade und für die Dorfkultur nicht schön, dass so etwas über das Gericht ausgestritten werde. „Daher wird die Gemeinde noch einmal das Gespräch mit dem Pfarrgemeinderat suchen und als Vermittler auftreten.“

Das Mariengrab, das Alois Schild ohne Genehmigung für seine 2015 verstorbene Mutter neu gestaltet hat, entspricht in den Augen mancher Oberhirten nicht der Friedhofsordnung und soll daher abgerissen werden. Unmittelbar neben dem Künstler-Grab sind am Friedhof der Wallfahrtskirche Mariathal aber auch andere Ruhestätten von renommierten Bildhauern, die nicht der Verordnung entsprechen, wie Friedrich anmerkt. Mit diesen Grabbesitzern scheint man sich arrangiert zu haben.

„In Kramsach stößt sich niemand an diesem Grab. Zumindest hat kein Bürger in der Gemeinde Unmut geäußert. Und es wurden auch die Maße eingehalten“, meint die Stellvertreterin des Dorfchefs. Als Kulturreferentin ist sie der Ansicht, dass auch solche Gräber Friedhöfe ausmachen. „Und ich finde, dass niemand das Recht hat, jemandem vorzuschreiben, wie ein Grab auszuschauen hat. Mir gefallen Plastikengel auch nicht, aber ich würde mir nie anmaßen, diese jemanden zu verbieten. Das ist meine persönliche Meinung.“

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