„Ihr etwas sagen“

FPÖ-Jugend ruft zu Nachrichten an Journalistin auf

Medien
29.01.2018 15:28

Der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) Steiermark rief auf seiner Facebook-Seite dazu auf, der "Standard"-Journalistin Colette Schmidt "etwas zu sagen", weil diese gerne FPÖ-Politiker an den Pranger stelle. In den sozialen Netzwerken hagelte es Kritik für die Parteijugend von Landesparteichef und Verteidigungsminister Mario Kunasek. Schmidt behielt sich rechtliche Schritte vor.

"Das ist Colette. Colette schreibt für den 'Standard' und stellt gerne FPÖler an den Pranger“, steht in dem Posting. Danach wurde sowohl ihre Mail-Adresse beim 'Standard' genannt, als auch ihr Facebook- und Twitter-Account verlinkt, "falls ihr Colette etwas zu sagen habt".

„Eine Sauerei der Sonderklasse“
Auf Facebook und Twitter sorgte der Beitrag für große Aufregung. Viele sehen darin einen Mobbing-Aufruf. Für den ehemaligen Grünen Nationalratsabgeordneten Harald Walser ist es „eine Sauerei der Sonderklasse“. „Der RFJ-Steiermark fordert zum gezielten Mobbing gegen Colette Schmidt auf. Wir dürfen so etwas nicht unwidersprochen hinnehmen!“, schrieb er auf Twitter.

Schmidts Kollege Thomas Mayer sieht das in dem Kurznachrichtendienst ähnlich: „Die Parteijugend des österreichischen FPÖ-Verteidigungsministers und Landesparteichefs Mario Kunasek aus der Steiermark fordert auf Social Media auf, eine 'Standard'-Kollegin zu mobben“, stellt er fest. Er fragt außerdem, was Kunasek, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) dazu sagen.

„Man schickt Parteijugend vor, um mich einzuschüchtern“
Für die Journalistin gab es auf Twitter viel Lob und Solidaritätsbekundungen. "Der RFJ macht nur deutlich, wie wichtig Ihre Arbeit ist", stellte eine Userin fest. Schmidt selbst schrieb, dass das „FPnahe (sic!) Blatt Zur Zeit“ 2015 verurteilt wurde, weil es Unwahrheiten und Beleidigungen über sie verbreitet habe. Damals sei das gleiche Bild wie in dem Beitrag des RFJ verwendet worden. "Nun schickt man die Parteijugend vor, um mich einzuschüchtern. Behalte mir rechtliche Schritte vor", erklärte die Journalistin.

Der RFJ versicherte noch am Montag in einer Stellungnahme, dass es sich um "keinen Aufruf zu Mobbing oder eine sonstige Rechtsverletzung" handle.

Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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