Konflikt in Natters

Flutlicht für einen Anrainer untragbar: Prozess

Tirol
29.01.2018 23:04

Ein Nörgler, der übertreibt? Oder wird das Haus eines Fußballplatz-Anrainers in Natters tatsächlich oft in unzumutbarer Intensität vom Flutlicht „angestrahlt“? Um diese Fragen und ein abendliches Zeitlimit drehte sich ein Zivilprozess am Landesgericht, nachdem man sich jahrelang nicht außergerichtlich einigen konnte.

„Mein Haus steht im Scheinwerferlicht wie der Ziegelstadl“, begründete der gebürtige Niederösterreicher seinen Kampf gegen die Flutlichtanlage. Konkret handelt es sich um zwei Masten des Naturrasenplatzes, die auch für die angrenzende und häufiger genutzte Kunstrasenfläche leuchten. Dies passiere oft bis 21.30 Uhr oder sogar länger. Gerichtlich will der Wahl-Natterer nun ein Zeitlimit (21 Uhr) erreichen. Mindestens ebenso vehement drängte sein Anwalt Hanns Forcher-Mayr darauf, dass die zwei obersten Scheinwerfer mit Hilfe eines Technikers anders ausgerichtet werden, damit das Haus weniger stark bestrahlt werde. Ähnliches habe auch der Bürgermeister angeregt.

Vereinsobmann Alexander Cede betonte hingegen: „Egal wie man die Scheinwerfer einstellt, es wird immer ein Streulicht auf das Haus geben.“ Und auch die gewünschte Tiefersetzung der Scheinwerfer sei mit einer ordentlichen Platzausleuchtung nicht zu vereinbaren. Daraufhin ätzte der Anrainer-Anwalt: „Wir sind doch nicht in der Champions League.“

Platz muss bis Abend genutzt werden
Für derartige Seitenhiebe auf den Fußball als wichtige Stütze des Dorflebens zeigte Cede wenig Verständnis: „Bei uns spielen 80 Kinder und 85 Erwachsene, einschließlich Damen. Wir beginnen um 16 Uhr mit den Kleinsten. Das letzte Training startet um 20 Uhr, es wurde bereits vorverlegt, früher ist halt kein Platz.“

Fußballverein und Gemeinde-Anwalt boten vor Gericht an, die beanstandeten Scheinwerfer zwischen 1. November und 31. März ganz abzudrehen und sonst ein Zeitlimit bis 21.30 Uhr einzuhalten. Der Anrainer und sein Anwalt bestanden aber darauf, dass ein Techniker eine andere Lichteinstellung prüfen müsse.

Weil diese Vorschläge der Gegenseite jeweils abgelehnt wurden, ist jetzt ein Wiener Experte für Lichtemissionen am Zug. Es wird wohl langwierig und teuer.

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