Taliban-Bombenanschlag

Dutzende Tote und Verletzte bei Attentat in Kabul

Ausland
27.01.2018 11:26

Bei einem verheerenden Selbstmordanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Samstag nach Behördenangaben 95 Menschen getötet und 158 weitere verletzt worden. Die radikalislamischen Taliban reklamierten die Tat für sich.

Der Attentäter war mit einem mit Sprengstoff vollgepackten Krankenwagen in eine schwer bewachte Straße im Zentrum Kabuls hineingefahren, an der auch viele ausländische Botschaften liegen. Der Mann habe den Rettungswagen genutzt, um Sicherheitskontrollen passieren zu können, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. An einem ersten Kontrollpunkt sei er durchgewunken worden, weil er angegeben habe, Patienten zu einem nahegelegenen Krankenhaus zu bringen. An einem zweiten Kontrollpunkt sei er aber "erkannt" wurden. Dort habe er dann seinen Sprengsatz gezündet.

Nach Angaben des Sprechers ereignete sich die gewaltige Explosion in der Nähe des alten Gebäudes des Innenministeriums. In der Nähe befinden sich auch Büros der Vertretung der Europäischen Union Büros, das Kabuler Polizeipräsidium und der Sitz des Hohen Friedensrats zur Aussöhnung mit den Aufständischen. Der Anschlag habe einen Kontrollpunkt des Hohen Friedensrats zum Ziel gehabt, sagte ein Friedensrats-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Bisher sei aber unklar, ob auch Mitglieder des Gremiums unter den Toten und Verletzten seien.

Taliban bekennen sich zu Tat
Die radikalislamischen Taliban, die erst vor einer Woche ein Luxushotel in Kabul angegriffen hatten, reklamierten auch diesen Anschlag für sich. In einer über den Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten Botschaft hieß, ein Selbstmordattentäter habe sich an einem Sicherheitsposten vor dem alten Ministerium des Inneren in die Luft gesprengt.

Mehr als 80 Polizisten seien getötet oder verletzt worden. Die meisten Funktionen des Ministeriums waren vor einigen Monaten in ein neues Haus gezogen, der alte Komplex wird aber noch genutzt. Vier Menschen seien bisher festgenommen worden, so ein Sprecher das afghanischen Innenministeriums.

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