Ist er ein Schwindler?

Ein Blick in die Augen von „Wunderheiler“ Braco

Nachrichten
02.02.2018 14:50

Rund 200.000 Menschen zieht er jedes Jahr in seinen Bann: Josip Grbavac alias Braco aus Kroatien soll mit seinem Blick Kranke heilen können. Alles nur Schwindel? Oder doch ein kleines Wunder? krone.at war bei Bracos Auftritt in der Pyramide Vösendorf.

Es ist Sonntagmorgen, Hunderte Fans strömen bereits lange vor Beginn der Veranstaltung in den Europasaal des Eventhotels in Vösendorf. Braco blickt eindringlich von bunten Postern. Der Kroate ist eigentlich Ökonom, aber irgendwann wurde er bekannt als Wunderheiler, auch wenn der 51-Jährige das dementiert. Das Besondere an Braco: Er spricht nicht mit seinem Publikum, er berührt die Menschen auch nicht - er kommt nur auf die Bühne und starrt in die Menge. Mit seinem Blick soll er bereits Patienten mit Multipler Sklerose geheilt und dafür gesorgt haben, dass in New York einen Tag lang kein einziges Gewaltverbrechen passiert ist.

Zwei freundliche Mitarbeiter führen krone.at durch das Geschehen. Insgesamt acht Begegnungen à 30 Minuten finden an diesem Tag statt. Kostenpunkt: 15 Euro, ein Film ist inkusive. Gespannt warten die Besucher vor dem Saal, wo auch Bücher, DVDs um 15 Euro und Braco-Echtgold-Schmuck (ab 180 Euro) angeboten werden. Auch ein Heiler setzt eben auf Merchandising.

Der Ablauf der "Begegnungen" ist immer derselbe. Eine Moderatorin begrüßt die Besucher: "Danke, dass Sie sich heute Zeit genommen haben, sich etwas Gutes zu tun." Dann tauschen Bracos Fans im Saal Erfahrungen aus. Berichten, dass sie nach Sitzungen wie dieser an ihrem Körper Veränderungen festgestellt hätten, dass ihr Leben sich verbessert habe. Und manche erzählen, ja, dass sie geheilt worden seien. "Jetzt kommt er. Ich lade Sie ein, jetzt aufzustehen", sagt die Moderatorin. "Halten Sie Ihren Blick die ganze Zeit an seinen und fühlen Sie einfach."

Aus den Lautsprechern erklingt Violinmusik, die Melodie geht ans Herz. Der Raum verstummt, als der Wunderheiler schließlich die Bühne betritt und auf das Podest steigt. Das grelle Scheinwerferlicht lässt ihn fast heilig erscheinen. Dann blickt Braco, ganz in weiß, seinen Fans ganz tief in die Augen. Nach sieben Minuten ist der Spuk vorbei. Viele Besucher wischen sich die Tränen aus den Augen.

Als sich der Saal leert, treffen wir Marta Petrak. Sie hat ein selbst gebasteltes Kunstwerk für Braco mitgebracht und erklärt, wie sein Blick funktioniert: "Er sendet eine Frequenz aus, eine Vibration, die direkt aus seinem Herzen kommt. Das ist das Faszinierende: Dass wir eigentlich Fraktale aus Licht sind, die er mit seinem Blick anzieht."

Famillie Hermann aus Niederösterreich kommt regelmäßig, um sich beim Heiler zu bedanken. Tochter Michelle hatte als Kind Multiple Sklerose: "Seit 2012 habe ich keinen Schub mehr gehabt. Danke, Braco!" Michelle, heute 20 Jahre alt, bricht in Tränen aus und umarmt ihren Vater.

Über 500 Menschen sind an diesem Tag zur Show des kroatischen Phänomens gekommen.  Während viele von ihnen noch ganz unter dem Eindruck ihrer Erfahrungen stehen, ist Braco schon wieder "on the road". Er und sein Team reisen weiter nach Slowenien, danach weiter in die Schweiz und nach Deutschland.

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