10.000 neu Erkrankte

Saison-Spitze: Grippewelle gerade besonders stark

Österreich
23.01.2018 19:24

Die Grippewelle ist längst noch nicht auskuriert: Letzte Woche haben sich 10.100 Menschen mit "echter" Virusgrippe und grippalen Infekten neu angesteckt. In der Woche davor waren es noch rund 8.400 neu Erkrankte, davor etwa 6.800.

"Auch in dieser Woche konnte eine weitere Zunahme der Influenzavirusaktivität verzeichnet werden. In Kalenderwoche 3 konnten in 66 Prozent aller Sentinel-Einsendungen (Probeneinsendungen von an dem Meldesystem beteiligten Ärzten; Anm.) Influenzaviren nachgewiesen werden. Nach wie vor ist Influenza B das dominante Virus dieser Saison", berichten Experten der MedUni Wien.

Bei Influenza A dominierten bisher in Österreich die A(H1N1)-Stämme, ähnlich dem Pandemie-Virus aus der Saison 2009/2010. Doch das ist nicht überall der Fall. Die Virologen der MedUni Wien schrieben am Dienstag in ihrem Informationsdienst: "Weiterhin zunehmende Influenzavirusaktivität in ganz Europa. Irland, Luxemburg, Malta, Schweiz und Wales melden eine hohe Intensität der Influenzavirusaktivität. Weiterhin dominieren in den meisten Ländern Europas Influenza B Viren, in Frankreich dominiert jedoch das A(H1N1)pdm09 Virus. Besonders interessant ist diese Woche, dass Russland eine Dominanz des A(H3N2) Virus meldet. In den USA steigt die Influenzaaktivität weiterhin stark an, die dortige Grippewelle wird hauptsächlich durch das A(H3N2) Virus verursacht."

Dreifach-Impfung hilft gegen 70 Prozent der Viren nicht
A(H1N1)- und A(H3N2)-Erreger sind im diesjährigen Dreifach-Impfstoff in der passenden Form für einen vorbeugenden Schutz vorhanden. Rund 70 Prozent der derzeit in Österreich zirkulierenden Grippeviren sind aber Influenza B Viren der Linie Yamagata. Dagegen würde nur ein Vierfach-Impfstoff schützen, der aber nicht mehr erhältlich ist - die "Krone" berichtete. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte sich mit ihrer Prognose geirrt. "Das war so nicht vorhersehbar", erklärte die Spezialistin für Infektionsvorsorge Dr. Ursula Karnthaler. Eine Warnung über die Wirkungslosigkeit des Impfstoffes blieb von offizieller Seite allerdings aus.

"Wer jetzt an Influenza erkrankt, sollte so rasch wie möglich mit einem Neuraminidasehemmer behandelt werden", sagte vergangene Woche Heidemarie Holzmann, Virologin der MedUni Wien, aus Anlass des Österreichischen Impftages. Während der derzeit ausgerufenen Influenza-Welle sind diese Medikamente, welche die Erkrankungsdauer etwas verkürzen und die Erkrankung weniger stark machen, auf Krankenkassenkosten verschreibbar. Sinnvoll ist die Einnahme aber nur binnen höchstens 48 Stunden nach Beginn der Symptome. Mit welchen Tricks sie sich vor einer Grippeerkrankung schützen können, lesen Sie hier.

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