AMS OÖ steuert dagegen
Arbeitslosigkeit stieg im Vorjahr auf 154 Tage
„Die Auftragslage bei den Firmen ist gut. Wir als Arbeitsmarktservice müssen noch schneller werden, um die gesuchten Mitarbeiter zu vermitteln“, sagt AMS-Oberösterreich-Chef Gerhard Straßer. 154 Tage war im Schnitt ein Oberösterreicher im Vorjahr arbeitslos, wenn er seinen Job verlor. Nicht nur der Anstieg dieser Wartezeit beschäftigt die Job-Experten.
Wie viele Oberösterreicher waren im Vorjahr ohne Job? Mehr als 129.000 Personen wurden 2017 kurz- oder auch längerfristig arbeitslos. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit stieg auf 154 Tage, das sind um sieben Tage mehr als noch im Jahr davor. Menschen, die älter als 55 Jahre sind, blieben im Schnitt 300 und mehr Tage ohne Job.
Hilft eine abgeschlossene Lehre bei der Suche nach einem Arbeitsplatz? Ja! Gerhard Straßer, Geschäftsführer des AMS OÖ, betont immer wieder, dass das Risiko, arbeitslos zu werden, viermal so hoch ist, wenn man statt einer Lehre nur einen Pflichtschulabschluss hat.
Wie wird die Berufsausbildung für junge Erwachsene attraktiver? Hier wird die Lehrstellenförderung forciert. Wenn der Lehr-Anfänger älter als 18 ist, erhält er vom Betrieb den Hilfsarbeiterlohn laut Kollektivvertrag seiner Branche. Das Arbeitsmarktservice überweist an die Firma einen Betrag, dank dem in den meisten Fällen alle Mehrkosten im Vergleich zur Lehr-Entschädigung ersetzt werden.
Müssen Unternehmen bei der Mitarbeitersuche umdenken? Definitiv. Im Dezember blieben in Oberösterreich mehr als 17.000 Stellen unbesetzt – das zeigt, wie groß die Not der Unternehmen ist. Ein Problem: Die Betriebe wollen bevorzugt Beschäftigte, die zwischen 24 und 44 Jahr alt sind, einen Lehrabschluss haben, nicht zu lange arbeitslos waren, top-fit sind und einen B-Führerschein haben. „Diese Anforderungen erfüllen aber nur 3304 von mehr als 45.000 bei uns vorgemerkten Personen“, so Iris Schmidt, Vize-Chefin des AMS OÖ. Straßer appelliert an die Firmen, in einem größeren Teich zu fischen und „nicht nur in einem Spezialitätenladen“.
Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung
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