Suchaktion in Tirol

Snowboarder steckte kopfüber im Schnee – tot

Österreich
22.01.2018 10:35

Ein vermisster Snowboarder hat in der Nacht auf Montag in Tirol nur noch tot geborgen werden können. Die Ehefrau hatte ihren Mann als vermisst gemeldet, eine sofort eingeleitete Suchaktion brachte gegen 2 Uhr früh traurige Gewissheit: Der Wintersportler war kopfüber in eine Mulde gestürzt und vom nachrutschenden Schnee begraben worden. Für ihn gab es keine Rettung mehr.

Der Mann hatte sich zuletzt am Sonntag um 14.30 Uhr per WhatsApp bei seiner Frau gemeldet.  "Auf dem Foto, das er geschickt hat, war zu sehen, dass er auf dem Lift saß. Wir haben sofort eine Suchaktion im entsprechenden Bereich gestartet“, sagte Alpinpolizist Florian Bauernfeind gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". Gegen 2 Uhr fand der Suchtrupp bestehend aus Mitgliedern der Bergrettung Kaltenbach, der Bergbahnen und der Alpinpolizei schließlich den leblosen Körper des 39-jährigen Snowboarders aus Deutschland in einem Waldstück rund 70 Meter außerhalb der gesicherten Piste.

Ehefrau konnte Handy orten
Die Ehefrau hatte übrigens über die Handy-Standortsuche von Google Maps versucht, herauszufinden, wo sich ihr Mann befindet. "Gegen 1 Uhr meldete sie uns, dass das Handy in einem Bereich rund 200 Meter unter der Bergstation noch Signale sendete", so Bauernfeind. Daraufhin verlagerte sich die Suche in den entsprechenden Bereich. In der Nacht entdeckten die Einsatzkräfte schließlich den fast komplett verschütteten Wintersportler - und das auch nur mit viel Glück, wie Bauernfeind schildert: "Es war nur der Belag seines Snowboardes zu sehen, der Mann steckte kopfüber in einer Mulde im Schnee."

Zahlreiche Einsätze wegen Schneetreiben
Auch in Salzburg und der Steiermark mussten die Bergretter ausrücken. In Bad Mitterndorf geriet ein 54 Jahre alter Skitourengeher bei seiner Abfahrt wegen des starken Schneefalls in Bergnot.  Weil der Mann aus dem Bezirk Murtal nicht mehr weiterkonnte, alarmierte er per Mobiltelefon die Rettungskräfte, die ihn unverletzt ins Tal bringen konnten. In Salzburg musste die Bergrettung gleich drei Mal ausrücken. Trotz der widrigen Witterung und hohen Lawinengefahr hatten sich am Sonntag mehrere Wintersportler ins freie Gelände gewagt und dann ohne Hilfe nicht mehr alleine ins Tal gefunden. 

Im Skigebiet Dachstein West bei Rußbach verließ ein 28-jähriger Deutscher am frühen Nachmittag die Piste und fuhr ins freie Gelände. Dabei geriet er in den sogenannten Neffgraben. Schließlich konnte er wegen der großen Neuschneemengen und der extremen Steilheit des Grabens nicht mehr weiter. Um 14.30 Uhr setze er deshalb einen Notruf ab und konnte dabei auch seine GPS-Koordinaten durchgeben. 15 Bergretter und zwei Polizisten kamen dem 28-Jährigen zu Hilfe. Ungefähr zur selben Zeit wurde auch die Bergrettung Golling alarmiert: Zwei Tourengeher hatten sich im dichten Nebel verirrt und wurden von zehn Bergrettern schließlich ins Tal geleitet.

In Sportgastein im Pongau verpassten zwei Skifahrer am Nachmittag bei der Abfahrt S4-Mooskar die letzte Abzweigung zur Talstation und gerieten in umwegsames Gelände. Sie stiegen durch den Tiefschnee ab und gelangten zur unbewirtschafteten Naßfelderhütte, die etwa eineinhalb Kilometer von der Liftstation entfernt ist. Auch die beiden riefen via Handy um Hilfe. Bergretter und Alpinpolizisten brachten die Männer - ein 50-jähriger Niederländer und ein 54-jähriger Deutscher - zum Talanfang. Die Urlauber waren unverletzt, aber erschöpft und unterkühlt.

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