„Sicherheitsgründe“

Bub aus „rassistischer“ Werbung muss umziehen

(Bild: AP, Twitter/ Floyd Shivambu, krone.at-Grafik)

Der Trubel rund um die Rassismus-Vorwürfe wegen der Darstellung eines schwarzafrikanischen Buben in einem Werbefoto von H&M geht weiter – und hat jetzt nicht nur für den schwedischen Modekonzern Konsequenzen. Denn das abgelichtete Kindermodel Liam Mango musste jetzt sogar umziehen. Der Grund: Nachdem der fünfjährige Bub mit dem veröffentlichten Bild unfreiwillig für weltweite Schlagzeilen sorgte, wurde seine Familie bedroht.

In Südafrika hatten Demonstranten gegen das Werbefoto von H&M protestiert und in einigen Geschäften der Modekette sogar Verwüstungen angerichtet. Das schwedische Unternehmen schloss daraufhin nach eigenen Angaben vorübergehend die Filialen. "In ganz Südafrika sind H&M-Filialen geschlossen, weil sie unsere Kinder Paviane genannt haben", sagte am Samstag der Chef der Partei der Ökonomischen Freiheitskämpfer, Julius Malema.

Diese H&M-Filiale in Afrika wurde komplett verwüstet.

(Bild: twitter.com)

(Bild: twitter.com)

Umzug "aus Sicherheitsgründen"
Doch auch für die Familie des Kindes blieb der Aufschrei nicht ohne Folgen. Wie Liams Mutter Terry Mango nun in einem Interview mit der BBC sagte, mussten sie "aus Sicherheitsgründen" aus dem Haus in Stockholm ausziehen. Um welche Art von Sicherheitsgründen es sich handelt, wollte sie nicht näher erörtern. Eine Rolle könnten aber die verbalen Angriffe vieler Südafrikaner spielen, die nun behaupten, dass Terry ihren Sohn für Geld verkauft habe und eine "Schande" für alle Schwarzafrikaner sei.

Liams Mutter verteidigt H&M
Zuvor hatte Terry Mango H&M verteidigt und meinte, dass sie die ganze Aufregung nicht verstehen könne. Sie wisse zwar, dass Rassismus existiere. Der Pullover habe für sie damit aber nichts zu tun. In einem Facebook-Post, der nur für Nutzer einer Stockholmer Facebook-Seite einsehbar ist, forderte sie die Öffentlichkeit dazu auf, die Emotionen wieder etwas herunterzufahren.

Ihr Sohn bekomme von dem Fall recht wenig mit, so Terry weiter. "Er hat keine Ahnung, was vor sich geht, er ist erst fünf." Er habe selbst noch keinen Rassismus erlebt. "Ich will, dass er seine Unschuld behält."

(Bild: H&M)

"Coolster Affe im Dschungel"
H&M hatte, wie berichtet, für einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift "Coolster Affe im Dschungel" den Fünfjährigen modeln lassen und damit Empörung ausgelöst, weil der Schriftzug in Kombination mit einem dunkelhäutigen Model für viele als rassistisch angesehen wurde. Das Unternehmen zog das Bild vergangene Woche zurück und entschuldige sich dafür. H&M glaube stark daran, dass Rassismus und Vorurteile, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, inakzeptabel seien - das betonte die Modekette mehrmals.