„Massive Mängel“

Steuergeld-Missbrauch: Aus für Wiener Kindergarten

Österreich
16.01.2018 06:00

Der private Kindergarten Rahma mit zwei Standorten in Wien-Liesing ist pleite. Die Stadt hat der mittlerweile geschlossenen Einrichtung die Förderungen entzogen. Grund: Steuergeld wurde missbraucht, die Mängel-Liste reicht fast bis zum Mond, dazu kommen fragwürdige Geldspritzen aus dem arabischen Raum.

Betrieben wurde Rahma von einem Verein. 83 Kinder sind vom Aus betroffen. Sie wurden großteils auf andere Einrichtungen verteilt. Die Stadt hat nicht nur die Subventionen gestoppt, sondern Steuergeld zurückgefordert. "Die Buchhaltung passte nicht. Das waren 1600 Euro. Das Geld ist uns im Dezember zurücküberwiesen worden", erklärt MA-10-Chefin Daniela Cochlar. Wie viel Fördergeld Rahma seit 2011 erhalten hat, kann Cochlar auf Anhieb nicht sagen.

"Massive Mängel in allen Bereichen"
Auch die MA 11 (Jugend) hat Rahma überprüft. Ergebnis: zu wenig Personal, unbefestigte Möbel, die Kinder verletzen hätten können, fehlende Ausbildungsnachweise etc. "Es gab massive Mängel in allen Bereichen", sagt Herta Staffa von der MA 11. Noch etwas ist dubios, wie der Gläubigerschützer Creditreform aufdeckt: Die Gläubigerliste weist Personen aus Dubai, Ägypten und Saudi-Arabien auf, die Rahma mit Summen zwischen 10.000 und 20.000 Euro unterstützt haben.

Islamexperte Salman Albayati: "Dieser Konkurs wirft Fragen über Fragen auf. Es ist rätselhaft, warum so viele Kreditgeber aus dem Ausland große Geldsummen gegeben haben." Die Stadt sei nicht untätig, Missstände zu bekämpfen, müsse aber schneller Kindergärten unter die Lupe nehmen.

Wurden Kinder bei Rahma etwa radikalen Predigern ausgesetzt? "Dafür haben wir keine Hinweise", sagt MA-11-Sprecherin Staffa. Beschwerden von Eltern habe es nicht gegeben.

Kronen Zeitung

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