Babymilch verunreinigt

Salmonellenskandal: Bereits 83 Länder betroffen

Ausland
14.01.2018 09:40

Ein Skandal um mit Salmonellen verunreinigte Babymilch aus Frankreich zieht immer weitere Kreise: Nach Angaben des Molkereikonzerns Lactalis sind mittlerweile 83 Länder betroffen. Inzwischen ist auch ein Baby in Spanien erkrankt, ein weiterer Fall in Griechenland wird noch geprüft. Weltweit werden mehr als zwölf Millionen Packungen zurückgerufen, wie Konzernchef Emmanuel Besnier der französischen Sonntagszeitung "Journal du dimanche" sagte. Er versprach zudem allen betroffenen Familien eine Entschädigung.

Der Molkereikonzern hatte Mitte Dezember weltweit Tausende Tonnen Babymilchprodukte der Marken Milumel, Picot und Taranis zurückgerufen, nachdem mindestens 31 Babys in Frankreich erkrankt waren. Sie hatten zuvor Milch aus dem inzwischen geschlossenen Lactalis-Werk in Craon im Zentrum Frankreichs getrunken, wo die Verunreinigung offenbar auftrat.

Bereits am 1. Dezember wurde das Unternehmen nach eigenen Angaben aber von den französischen Behörden über die mögliche Verunreinigung seines Babymilchpulvers informiert. Die Ermittler vermuten, dass Lactalis die Öffentlichkeit zu spät und nicht ausreichend über die Salmonellengefahr informierte. Das Unternehmen ist einer der größten Molkereikonzerne der Welt und vertreibt seine Produkte unter anderem in China, Pakistan, Großbritannien oder dem Sudan.

Produkte nicht aus Handel genommen
Für Aufregung sorgten zudem Probleme beim Rückruf: Staatliche Kontrolleure hatten laut Wirtschaftsminister Bruno Le Maire seit Ende Dezember in 91 Fällen Babymilchprodukte gefunden, die eigentlich aus dem Handel genommen werden sollten. Es handle sich um eine Reihe von Supermärkten und Apotheken, aber auch zwei Kinderkrippen und zwölf Krankenhäuser. Le Maire hatte daher am Donnerstag 2500 zusätzliche Kontrollen angeordnet und Vertreter großer Handelsketten in sein Ministerium bestellt.

Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung
"Diese Affäre ist schwerwiegend. Sie hat Anlass zu inakzeptablem Verhalten gegeben, das bestraft werden muss“, so der französische Wirtschaftsminister. Die Justiz nahm Vorermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung, Gefährdung anderer und Täuschung auf.

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