Nun droht das Aus

EM-Fehlstart! Österreich verliert Auftakt-Krimi

Sport
12.01.2018 20:58

Schade! Österreichs Handballmänner stehen bei der EM in Kroatien schon nach dem Auftaktspiel vor dem Aus. Am Freitag mussten sich Nikola Bilyk und Co. in Porec Weißrussland trotz beherztem Kampf knapp mit 26:27 (12:14) geschlagen geben und benötigen nun ein kleines Wunder. Denn die weiteren Gegner sind Weltmeister Frankreich (Sonntag) und Vizeweltmeister Norwegen (Dienstag/jeweils 20.30 Uhr).

Nur die Top-Drei jeder Gruppe schaffen den Aufstieg in die Hauptrunde. Das war auch das erklärte Ziel der verjüngten Truppe, die sich durch die kurzfristige Einberufung des zurückgetretenen Vitas Ziura am Donnerstag noch einen Schub erhofft hatte. Bester Werfer war ÖHB-Jungstar Nikola Bilyk mit acht Treffern.

Bilyk sorgt für einzige Führung
Vor gut 600 österreichischen Fans, die zumindest auf den Rängen für ein rot-weiß-rotes Übergewicht sorgten, eröffnete Bilyk das Spiel mit dem schnellen 1:0, das für lange aber die einzige Führung der Österreicher bleiben sollte. Blitzcomebacker Vitas Ziura konnte in einer nervösen Anfangsphase nicht die erhoffen Akzente setzen, verzeichnete zwei missglückte Pässe auf Kreisläufer Wilhelm Jelinek und einen Fehlwurf. Weil auch Flügel Robert Weber verwarf und mehrere technische Fehler passierten, lag man schließlich mit 3:5 hinten und lief mehrere Minuten dem Zwei-Tore-Rückstand nach.

Rot-Weiß-Rot ließ sich vom etwas holprigen Start aber nicht entmutigen, nicht zuletzt Goalie Thomas Bauer hatte mit Paraden in wichtigen Situationen daran Anteil. Die ÖHB-Auswahl kämpfte sich wieder zurück, vor allem Bilyk und der nach wenigen Minuten für Ziura gebrachte Janko Bozovic mit je drei Toren schossen Österreich wieder auf 7:7 bzw. 8:8 (19.) heran.

Doch es blieb dabei: Die Johannesson-Truppe tat sich im Angriff relativ schwer, im Gegensatz zur den körperlich leicht überlegenen Weißrussen, die immer wieder einfache Treffer landeten und schließlich gegen Ende der ersten Hälfte erstmals um drei Tore davonzogen (12:9/25.). Ziura und Bilyk sowie eine Parade des eingewechselten Kristian Pilipovic sorgten dafür, dass man vor der Pause noch einmal auf 11:12 herankam (27.).

Der Start in die zweite Hälfte verlief mit Treffern von Alexander Hermann, Weber und Ziura zum Stand von 15:16 gut, ehe die Weißrussen bis auf 19:15 (37.) davonzogen. Doch weiter blieb Österreich unbeeindruckt. Vier Minuten und zwei Paraden von Bauer später hatte man sich wieder auf 18:19 herangearbeitet und musste die Kontrahenten - in doppelter Unterzahl - doch wieder auf 18:22 ziehen lassen.

Bauer-Paraden reichen nicht
Neuerlich kam Österreich auf zwei Tore heran (20:22, 21:23/47.), mit einem herrlichen Wurf aus der zweiten Reihe verkürzte Bilyk schließlich sogar auf 22:23 (48.) und noch einmal auf 23:24 (49.). Das Momentum war plötzlich aufseiten der ÖHB-Sieben, die in der Folge aber trotz mehrerer Paraden Bauers vier Chancen auf den Ausgleich - zeitweise allerdings in Unterzahl - ungenützt ließ. Das rächte sich im Finish, in dem die Weißrussen schließlich den Sack zumachten. Spätestens beim Stand von 24:27 (58.) war das Spiel gelaufen.

Gruppe B:
Österreich - Weißrussland 26:27 (12:14)
Werfer Österreich: Bilyk 8, Bozovic 5, Weber 4, Ziura 3, A. Hermann, Frimmel, Zeiner je 2
Bester Werfer Weißrussland: Kulesch 7

Stimmen nach dem Spiel:
Patrekur Johannesson (Trainer Österreich):
"Die Disziplin in wichtigen Phasen wie am Ende hat ein bisschen gefehlt. Das sind Kleinigkeiten. Ich glaube nicht, dass der Druck zu groß war. Wir haben großen Kampfgeist gezeigt, das hat mir gefallen. Wir haben alles gegeben. Taktisch haben die Spieler gemacht, was ich wollte. Es waren auch Pfiffe, die keiner versteht."
Thomas Bauer (Tormann Österreich): "Natürlich sind wir enttäuscht. Wir haben uns sehr lange auf dieses Spiel vorbereitet und hatten geplant, es zu gewinnen. Wir werden eine schwere Nacht haben. Wir werden es gegen Frankreich besser machen und es gegen Norwegen noch besser machen. Denn wir brauchen Punkte, und wir werden Punkte machen."
Juri Schewzow (Trainer Weißrussland): "Unsere Spieler waren ein bisschen nervös. Wir hätten vielleicht besser spielen müssen, aber auch Österreich hat gut gespielt. Ich glaube nicht, dass es für Österreich schon vorbei ist."

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(Bild: KMM)



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