Ukraine-Konflikt

Kiew und Rebellen tauschten Gefangene aus

Ausland
27.12.2017 14:22

Politisches Weihnachtstauwetter im Ukraine-Konflikt: Nach monatelangem Ringen haben die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen mit einem Austausch von 380 Gefangenen begonnen. Eine erste Gruppe von 15 ukrainischen Gefangenen erreichte am Mittwoch mit einem Bus nahe der ostukrainischen Stadt Horliwka von der Ukraine kontrolliertes Gebiet.

Es soll der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des Konflikts um die Ostukraine vor knapp vier Jahren sein. Insgesamt will die Ukraine 306 Gefangene freilassen, die Separatisten 74. Den letzten Gefangenenaustausch hatte es im September 2016 gegeben. Damals ließ die ukrainische Regierung vier Separatisten frei, die Rebellen ließen wiederum zwei Gefangene gehen.

"Zutiefst humanitäre Geste"
Der OSZE-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Martin Sajdik, bezeichnete den Schritt kürzlich in einem APA-Interview als "zutiefst humanitäre Geste". Sie sei vor allem für die ukrainische Öffentlichkeit "sehr wichtig".

Eigentlich war der Austausch schon Anfang 2015 in der Minsker Friedensregelung vereinbart worden. Er ließ sich aber ebenso wenig umsetzen wie eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien. Auch diesbezüglich gibt es aber einen Hoffnungsschimmer: Die vor rund einer Woche im Vorfeld des orthodoxen Weihnachtsfestes am 7. Jänner vereinbarte Waffenruhe scheint weitgehend zu halten. Laut der OSZE-Beobachtungsmission SMM ging die Zahl der Zwischenfälle am 23. und 24. Dezember in der Region Donezk deutlich zurück, während in der Region Luhansk 24 Stunden lang überhaupt keine Verletzung verbucht wurde. Zuvor hatten die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) täglich Hunderte Verletzungen der Vereinbarung registriert.

Bisher mehr als 10.000 Menschen getötet
Im Osten der Ukraine hatte im April 2014 ein Konflikt zwischen Regierungstruppen und prorussischen Rebellen begonnen. Die Ukraine und westliche Staaten werfen Russland vor, die Separatisten zu unterstützen. Moskau weist das entschieden zurück. In dem Krieg sind UN-Angaben zufolge mehr als 10.000 Menschen getötet worden.

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