Niki-Verkauf

Mit vier der sechs Bieter gibt es Endverhandlungen

Wirtschaft
22.12.2017 13:34

Die weitere Zukunft der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki nimmt Gestalt an: Sechs strategische Interessenten hätten Übernahmeangebote "für weite Teile des Geschäftsbetriebs" vorgelegt - fünf davon seien verbindlich. Mit vier würden finale Verkaufsverhandlungen eingeleitet, gab die Kölner Flöther & Wissing Insolvenzberatung am Freitag in einer Aussendung bekannt.  Namen wurden keine genannt. Ursprünglich hatte man nur von zwei Bietern gesprochen, mit denen man Kaufgespräche führen würde.

Ob Airline-Gründer Niki Lauda noch im Rennen ist, ist derzeit noch unklar: "Ich glaube, wir sind dabei - bestätigt ist das noch nicht, aber es schaut zumindest so aus", sagte der Ex-Formel-1-Pilot Freitagnachmittag zur APA.  Wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei Insidern erfuhr, handelt es sich bei einem weiteren der Interessenten um den britisch-spanischen Konzern IAG, die Mutter der British Airways und des Billigfliegers Vueling. Als mögliche Käufer wurden zuletzt auch der Reisekonzern Thomas Cook mit seiner Tochter Condor sowie TUIfly gehandelt.

Als Interessenten wurden in den Medien zuletzt zudem die Schweizer PrivatAir, die Condor-Mutter Thomas Cook und die British-Airways-Mutter IAG genannt. Die irische Billiglinie Ryanair ist am Donnerstag als Mitbieter abgesprungen. Die endgültige Entscheidung darüber, wer nun Niki kauft, fällt noch vor dem Jahreswechsel. Die Start- und Landerechte der Airline bleiben bis dahin aufrecht.

Insolvenzverwalter Lucas Flöther hat nun den Angaben zufolge bis Ende Dezember Zeit, eine Investorenlösung für den Niki-Geschäftsbetrieb zu finden. "Die Aussichten dafür stehen gut", so Flöther. "Das Interesse der Bieter ist groß und ich bin zuversichtlich, dass es möglich ist, große Teile des Geschäftsbetriebes und zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich und Deutschland zu erhalten." Weitere Informationen zu dem laufenden "Investorenprozess" gebe es aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht erst nach Unterzeichnung des Kaufvertrags. Bis Silvester wird ein unterschriftsreifer Vertrag angestrebt.

Entscheidung noch vor Jahresende?
Flöther war am Mittwoch in Wien, um Gespräche mit den österreichischen Aufsichtsbehörden zu führen. "Die Behörden waren sehr aufgeschlossen und entgegenkommend", teilte er in der Aussendung mit. "Sollten wir bis Ende Dezember einen unterschriftsreifen Vertrag haben, ist es sogar möglich, dass die Frist noch um ein paar Tage verlängert wird."

Die Zeit drängt, denn es droht der Verlust der Betriebsgenehmigung: Niki brauche "dringend frisches Geld, um die laufenden Kosten zu decken, die trotz der Einstellung des Flugbetriebs tagtäglich anfallen". Ein Investor müsse deshalb bereit und in der Lage sein, noch vor dem Betriebsübergang ("Closing") die Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den laufenden Betrieb benötigt würden. Beide Bieter, die nun in finalen Kaufverhandlungen sind, hätten dies in Aussicht gestellt. "Ohne diese Finanzierung wäre eine Betriebsstilllegung nicht zu vermeiden", so die Insolvenzverwalter.

Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa hat am Mittwoch vergangener Woche die geplante Übernahme der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki aufgegeben. Als Grund gab sie harte Fusionsauflagen und die kritische Haltung der EU-Wettbewerbsbehörde an. Niki war nach dem geplatzten Deal zahlungsunfähig und musste umgehend Insolvenz anmelden.

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