Stars bei Begräbnis

Michael Jackson zur letzten Ruhe gebettet

Adabei
04.09.2009 08:27
Genau 70 Tage nach seinem überraschenden Tod ist Michael Jackson im Kreis von rund 200 Familienangehörigen und Freunden auf dem Friedhof Forest Lawn in Glendale nördlich von Los Angeles beigesetzt worden. Die Trauerfeier hatte mit fast zweistündiger Verspätung begonnen: In bester Tradition ließ Jacksons Familie die Trauergäste warten, darunter Stars wie Elizabeth Taylor oder Stevie Wonder. Anders als bei der öffentlichen Trauerfeier Anfang Juli in Los Angeles wollte die Familie die Beisetzung im privaten Rahmen halten, Bilder gab es nur bis zum Beginn der Feier. Die Zeremonie war von der Polizei weiträumig abgesichert worden, zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen.

Auf der Feier sprach auch der Bürgerrechtler Al Sharpton, Gladys Knight sang ein Lied für den "King of Pop". Sharpton teilte dann auf seiner Twitter-Seite mit, dass Jackson beigesetzt worden sei. Jackson ruht nun im Großen Mausoleum an der Seite von Hollywood-Stars wie Clark Gable, Jean Harlow und W.C. Fields.

Zeremonie zu Sonnenuntergang geplant
Ursprünglich hätte die Trauerfeier mit Anbruch der Dämmerung um 19 Uhr (4 Uhr MESZ) beginnen sollen. Doch die Autokolonne vom Jacksons Mutter Katherine, seinen Kindern und seinen Geschwistern verließ das Anwesen der Familie erst lange nach dem geplanten Beginn. Eine Ewigkeit lang verfolgten die Kameras aus der Luft die Fahrt der schwarzen Luxuslimousinen zum Friedhof. Erst bei der Ankunft der Familie mit mehr als einstündiger Verspätung wurden Bilder der Trauernden, die bei 30°Celsius ausharren mussten, aus nächster Nähe gezeigt.

Bilder von der Trauerfeier findest du in der Infobox!

Die TV-Übertragung brach abrupt ab, als die Limousine mit dem goldenen Sarg des "King of Pop" vorfuhr und sich seine Brüder anschickten, ihn auf die Terrasse zu tragen. Dort hatte die Familie ein Meer von weißen Blumen arrangieren und Poster mit lebensgroßen Fotos ihres berühmten Sohnes aufstellen lassen.

Große Scheinwerfer und eine Kamera, die an einem Kran über der Feier hing, schienen daraufhinzudeuten, dass die Bilder für die Jackson-Dokumentation "This Is It" verwendet werden sollten. Kurze Bildsequenzen waren auf CNN zu sehen.

Söhne trugen schwarze Trauerbinden
Davor war zu sehen, wie Jacksons Kinder - der zwölfjährige Prince Michael, die elfjährige Paris und der siebenjährige Prince Michael II. - als erste der Angehörigen ihrem Wagen entstiegen und sich zu den wartenden Trauergästen auf die Terrasse vor dem Mausoleum gesellten, wo die Trauerfeier stattfand. Michaels Söhne Prince und Blanket sowie seine Brüder trugen schwarze Trauerbinden und rote Krawatten. Vater Joe Jackson hatte einen schwarzen Hut aufgesetzt.

Nach Angaben von Jacksons Bruder Marlon wollten die Kinder des Idols Briefe in den Sarg ihres Vaters legen. Zusammen mit Jacksons Markenzeichen, einem weißen Handschuh, sollten die Zeilen "Daddy, wir lieben dich, wir vermissen dich" den Sänger auf seiner letzten Reise begleiten.

Macaulay Culkin und Lisa Marie Presley nehmen Abschied
Neben den Angehörigen waren nur enge Freunde und Wegbegleiter eingeladen, darunter Stars wie Liz Taylor, Aretha Franklin, Macaulay Culkin (von ihm war behauptet worden, er sei der wahre Vater vom jüngsten Jacko-Spross Blanket), Corey Feldman, Al Sharpton, Gladys Knight und Steve Wonder. Auch Lisa Marie Presley kam, um Abschied von ihrem Ex-Mann zu nehmen. Jacksons zweite Frau, die Krankenschwester Debbie Rowe, blieb der Feier jedoch trotz einer Einladung fern. Das gesamte Gebiet rings um den Forest Lawn Memorial Park in Glendale wurde weiträumig abgesperrt, der Luftraum gesperrt. Nur wenige Kameras übertrugen bis zum Beginn der Feier abwechselnd Bilder von dem Friedhof.

Kritik an Berichterstattung über Beerdigung
Kritik gab es dafür von Michael Jacksons Bruder Randy, der gegenüber der Promiklatsch-Website TMZ.com gestand, "erschreckt" darüber gewesen zu sein, dass zahlreiche Medien die Wünsche der Familie ignoriert und die Zeremonie gefilmt und ausgestrahlt hätten. "Sie haben Helikopter gebucht, die nicht einfach nur heimlich die private Zeremonie gefilmt, sondern diese erheblich gestört haben."

Zwar sei es der Familie bewusst, dass Jacksons Tod viele Menschen auf der ganzen Welt berührt habe. Die Fans hätten jedoch bei der Trauerzeremonie Anfang Juli in Los Angeles Gelegenheit gehabt, sich von dem Popstar zu verabschieden. Bei der Beerdigung habe die Familie sich dagegen einen "Moment der Ruhe" für die Trauer gewünscht. Er forderte die Medien auf, das Filmmaterial nicht weiter zu verbreiten.

Leichenschmaus in Pasadena
Die Trauergäste hatten eine neunseitige Einladung erhalten mit cremefarbenem Einband und Hochglanzfotos, die Jackson als Kind und als Erwachsenen auf seiner einst so geliebten Neverland-Ranch zeigen. Die erste Seite der Einladung zierte ein Spruch aus Michaels Buch "Dancing The Dream" von 1992: "Wenn Du Dein Leben mit der Gewissheit beginnst, dass Du geliebt wirst, und es mit dem gleichen Wissen beendest, kann Dir die Zeit dazwischen nichts anhaben." In der Einladung wurde laut CNN auch darauf verwiesen, dass die Gäste nach der Beisetzung in einem italienischen Restaurant im rund 13 Kilometer entfernten Pasadena erwartet wurden.

Vergoldeter Sarg im Großen Mausoleum
Der Leichnam Jacksons wurde nach der Trauerfeier im Großen Mausoleum des Promi-Friedhofs beigesetzt. Das gewaltige Gebäude im neoklassizistischen Stil ist dem berühmten Campo Santo im italienischen Genua nachempfunden. Jacksons vergoldeter Sarg kam in eine private Abteilung des Mausoleums, in der auch Hollywood-Größen wie Clark Gable, Jean Harlow oder Carole Lombard ihre letzte Ruhe fanden. Auch Größen wie Humphrey Bogart, Nat King Cole, Walt Disney, Errol Flynn und Jimmy Stewart sind im 1906 eröffneten Forest Lawn Memorial Park bestattet.

Die Promi-Reporterin Lisa Burk, die über die Gräber von Prominenten bloggt, erklärte, dass der Friedhof eine gute Wahl sei, um Jackson in Frieden ruhen zu lassen. "Es war unmöglich, dort hineinzukommen", sagte Burk. "Das war es vorher und das wird es jetzt erst recht sein."

Jacko zahlt sich sein Begräbnis selbst
Die hohen Kosten für die Beisetzung werden aus Jacksons Nachlass beglichen. Richter Mitchell Beckloff am Oberen Gericht in Los Angeles gab den Nachlassverwaltern am Mittwoch grünes Licht für die Zahlung. Eine Anwältin der Nachlassverwalter sagte, es sei ausreichend Bargeld vorhanden. "Die Kosten sind außergewöhnlich, allerdings war auch Michael Jackson außergewöhnlich", sagte Jeryll Cohen.

Der Grund, warum alles sehr teuer werde, sei, dass auf dem exklusiven Friedhof zwölf Grabstätten gekauft würden, sagte Cohen während der Anhörung. Richter Beckloff erklärte, üblicherweise würden die Kosten für ein Begräbnis nach der Trauerfeier vom Nachlass übernommen. Die Jackson-Familie könne es sich aber nicht leisten, das Geld vorzuschießen.

Tödlicher Medikamenten-Cocktail
Jackson war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren überraschend in Los Angeles gestorben. Nach wochenlangen Spekulationen hatte die Gerichtsmedizin von Los Angeles in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass der Popstar an einem tödlichen Cocktail aus sechs verschiedenen Beruhigungsmitteln starb. Als primäre Todesursache machten die Mediziner "akute Vergiftung" durch das Narkosemittel Propofol aus. Propofol wird zur Anästhesie bei Operationen eingesetzt, für den Privatgebrauch ist es nicht zugelassen. Noch ist unklar, ob nach dem Untersuchungsergebnis Anklage gegen Jacksons Leibarzt Conrad Murray erhoben wird. Der Kardiologe gab an, er habe Jackson auf dessen Verlangen die Schlafmittel verabreicht.

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(Bild: kmm)



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