Rekord-Flut

Sechs Weltrekorde am ersten Final-Tag

Sport
26.07.2009 21:28
Die Weltrekordflut bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Rom ist am Sonntag in der ersten Langbahn-Finalsession losgetreten worden. Die Ganzkörperanzüge trugen die Aktiven in acht Bewerben zu sechs Weltbestmarken, am bemerkenswertesten jene über 400 m Kraul der Herren durch den Deutschen Paul Biedermann (Bild) und die Schwedin Sarah Sjoström über 100 m Delfin. Sie löschten die Bestmarken von Ian Thorpe bzw. Inge de Bruijn aus.

Der 2006 zurückgetretene Australier Thorpe hatte vor dem Finale die acht besten Leistungen über diese Distanz innegehabt. Dass Biedermann da hineinstoßen würde, war nach seinem im Vorlauf fixierten Europarekord von 3:43,01 Minuten klar. Doch mit einer unwiderstehlichen letzten Länge, auf der er Thorpe im Fernduell 1,27 Sekunden abnahm, blieb der 22-Jährige in 3:40,07 auch noch um eine Hundertstel unter der bisherigen Topmarke.

Biedermann verbesserte sich an diesem Tag um nicht weniger als 6,6 Sekunden. "Mit dem habe ich nie gerechnet", meinte er. "Mein Anzug hat mir da schon stark geholfen. Aber ich habe mir auch meine Kraft für die letzten 50 Meter aufgehoben." Übrigens hatte Biedermann Thorpe im vergangenen November in Berlin schon dessen 200-m-Kraulweltrekord auf der Kurzbahn abgeluchst.

15-Jährige knackt Rekord
Sjoström hatten schon im Vorlauf nur 15/100 auf De Bruijns Bestmarke gefehlt, diese hatte die Niederländerin bei Olympia 2000 in Sydney mit 56,61 Sekunden aufgestellt - also noch knapp zwei Jahre, bevor Thorpe die seine aufgestellt hat. In 54,44 blieb die erst 15-jährige Skandinavierin um 17/100 unter der Marke des ebenfalls bereits vor Jahren zurückgetretenen "Oranje"-Stars.

Auch die anderen vier Weltrekorde wurden in Damen-Rennen fixiert. Historisch sind die 3:59,15 Minuten der über 400 m Kraul siegreichen Italienerin Federica Pellegrini, sie schaffte es als erste Schwimmern überhaupt unter vier Minuten. Von ihren Landsleuten auf den Rängen frenetisch angefeuert, drückte die 20-Jährige ihre einen Monat alte Weltbestmarke um 1,26 Sekunden.

Pellegrini siegt trotz Fiebers
Dabei hatte Pellegrini noch am Nachmittag Fieber gehabt. "Doch dann bin ich in den Pool gestiegen und die Temperatur ist gesunken. Aber bis zehn Minuten vor dem Rennen war es sehr hart für mich", erzählte sie. Der Liebling der Fans führte ihre Leistung schließlich vor allem darauf zurück, sich mental überwunden zu haben.

Eine markante Eintragung in die Rekordbücher hat sich auch Ariana Kukors verschafft. Die US-Amerikanerin war im Semifinale über 200 m Lagen in 2:07,03 Minuten gleich um 1,42 Sekunden schneller als die diesmal zweitplatzierte Stephanie Rice bei ihrem bei Olympia in Peking fixierten Weltrekord. Am Dienstag hat die 21-jährige Australierin im Endlauf die Chance, sich den Rekord zurückzuholen.

Zwei Weltrekorde bei den Kraulerinnen
Zwei Weltrekorde gab es in der 4-mal-100-m-Staffel der Kraulerinnen. Zunächst drückte die deutsche Startschwimmerin Britta Steffen ihren gut vier Wochen davor fixierten 100-m-Weltrekord um 34/100 auf 52,22 Sekunden, ehe die Niederländerinnen ihre Weltbestleistung um 1,9 Sekunden auf 3:31,72 Minuten schraubten. Die Deutschen wiesen nach spannendem Rennverlauf als Zweitplatzierte nur 11/100 Rückstand auf.

Noch packender war der Staffel-Endlauf über 4 mal 100 m Kraul der Herren. Die letzten Schwimmer von Russland, der USA, Frankreich und Brasilien gingen innerhalb einer halben Sekunde vom Startsockel, schließlich setzte sich die von Michael Phelps angeführte US-Truppe in 3:09,21 Minuten mit 31/100 vor den Russen durch. Die Franzosen holten Bronze. Es war das 11. US-Gold in der 13. WM-Entscheidung über diese Distanz. Für Phelps war es sein insgesamt 18. WM-Gold.

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(Bild: KMM)



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