Neue Gas-Pipeline

Vertrag für Nabucco-Projekt unterschriftsreif

Ausland
06.07.2009 13:24
Das Regierungsabkommen über die Nabucco-Pipeline ist fertig verhandelt. Am kommenden Montag (13. Juli) soll der Vertrag in der türkischen Hauptstadt Ankara unterschrieben werden. Das gab Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner am Montag bekannt. Durch die neue Verbindung verringern verschiedene Länder, darunter Österreich, ihre Abhängigkeit von russischem Erdgas.

Offen war bis jetzt noch die Frage gewesen, welchen Anteil des durch die Nabucco-Pipeline transportierten Erdgases die Türkei für sich beanspruchen darf. Darüber ist nun offenbar eine Einigung erzielt worden, Details sind aber noch nicht bekannt. Durch die Türkei soll der größte Teil der 3.300 Kilometer langen Leitung verlaufen.

"Österreich hat in der Entstehungsgeschichte von Nabucco eine besondere Rolle. Ich freue mich daher sehr, dass die Verhandlungen so konstruktiv abgeschlossen worden sind", sagte Mitterlehner. "Jetzt ist es wichtig, zügig die weiteren Projektschritte zu setzen."

Nabucco-Staaten waren von Gaskrise besonders betroffen
"Die Gaskrise zu Jahresbeginn 2009 hat gezeigt, dass Europa zur Sicherung der Versorgung seine Lieferrouten für Gas diversifizieren muss. Das Projekt Nabucco ist aber nicht gegen Gazprom oder gegen andere Projekte gerichtet, sondern ist als Ergänzung zu russischem Gas zu sehen", so Mitterlehner weiter. "Die Partnerschaft mit Russland bleibt für uns von großer Bedeutung."

Die Länder, durch die die Nabucco-Pipeline führen wird, waren besonders stark von der Gaskrise zu Jahresbeginn betroffen. Nabucco führt neben Österreich durch die Länder Ungarn, Bulgarien, Rumänien und die Türkei. Als mögliches Lieferland ist Aserbaidschan in die laufenden Kontakte eingebunden.

OMV verpflichtet Joschka Fischer als Berater
Die OMV, die federführend am Nabucco-Projekt beteiligt ist, gab am Montag auch offiziell die Verpflichtung des ehemaligen deutschen Außenministers Joschka Fischer (61) als politischen Berater für das Nabucco-Projekt bekannt. Dazu hätten die OMV Gas & Power und die RWE Supply & Trading einen zunächst bis 2010 befristeten Vertrag mit Fischer abgeschlossen.

Fischer soll sich dabei auf die Kontaktpflege und den Dialog mit der politischen Führungsebene der für die Umsetzung des Nabucco-Projekts relevanten Länder konzentrieren. Die Investitionssumme für den bau der Pipeline beträgt nach derzeitigen Berechnungen rund 7,9 Milliarden Euro.

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