"Bin kein Lieferant"

“Ironman” Hannes Hempel kämpft um Start

Kärnten
26.06.2009 12:47
Knapp eine Woche vor dem Start der zwölften Auflage des Ironman Austria in Klagenfurt spitzt sich die Diskussion um den von der Startliste gestrichenen Vorjahresdritten Hannes Hempel (Bild) zu. Veranstalter Stefan Petschnig bekräftigte am Freitag, Hempel wegen "offener Fragen und Ungereimtheiten rund um die Vorwürfe der Dopingweitergabe" nicht starten lassen zu wollen. Doch der Triathlet denkt nicht im geringsten daran, auf den Start zu verzichten und pocht auf seine Unschuld. Ein exklusives Video-Interview mit Hannes Hempel findest du in der Infobox!

"Ich will nicht, dass er startet, und er wird nicht starten", kündigte Organisator Petschnig an. Ein Telefongespräch mit Hempel hätte in der Zwischenzeit zwar stattgefunden, sei aber ohne Ergebnis geblieben.
 
Ein exklusives Video-Interview mit Hannes Hempel findest du in der Infobox!

Die Sponsoren stellen sich vorerst hinter den Veranstalter. "Das Thema irritiert uns in keiner Weise. Wir sind Sponsoren des Veranstalters und nicht eines Sportlers", meinte Kurt Makula von der Hypo Group Alpe Adria.

Franz Klammer erinnert an Unschuldsvermutung
Franz Klammer, der zur Zeit als Werbeträger für die Bank fungiert, sieht die Angelegenheit Hempel etwas differenzierter. Er kenne zwar die Situation zu wenig, um eine explizite Meinung zum Startverbot zu haben, grundsätzlich müsse jedoch das Prinzip der Unschuldsvermutung gelten.

Hempel: "Kann nicht alles wegschmeißen"
In einem exklusiven Video-Interview (siehe Infobox!) wehrte sich Hannes Hempel am Donnerstag neuerlich gegen alle Anschuldigungen und kündigte an, beim Ironman an den Start gehen zu wollen: "Ich habe ein Jahr trainiert, kann nicht alles wegschmeißen und sehe nicht ein, warum ich auf das Rennen verzichten sollte. Stefan Petschnig soll mir die Chance geben, mich zu beweisen. Wir können uns nach dem Ironman zusammensetzen", so Hannes Hempel.

Von Bernhard Kohl sei er nun "sehr enttäuscht", dass er seine Freunde - wie ihn, Hempel - in die Sache hineingeritten habe... Bis zuletzt habe man noch Kontakt gehabt.

Sensibler Hempel will doch kein Lieferant sein
Bei der Einvernahme durch die Soko Doping - Anfang Juni in Klagenfurt - gestand Hempel noch, Bernhard Kohl das CERA beschafft zu haben, wiederrief das Geständnis jedoch kurze Zeit später wieder.

"Ich habe unter psychischem Druck unterschrieben, ich bin eben sehr sensibel, habe nicht darüber nachgedacht, mir war es eigentlich egal. Im Nachhinein bereue ich das, es war ein großer Fehler. Ich kann nur sagen, dass ich weder ein Dealer noch ein Lieferant oder sonstwas gewesen bin."

Außerdem bestreite er in der Triathlonszene, der "Doktor" genannt zu werden. Dies seien "reinste Erfindungen" eines Kärntner Mountainbike-Trainers - er werde ihn verklagen, kündigte Hempel an.

Was bisher geschah...
Radprofi Bernhard Kohl hatte gegenüber der Staatsanwaltschaft ausgesagt, von Ex-Radprofi Hempel vor der Tour de France das EPO-Präparat CERA bekommen zu haben. Kohl wohnte und trainierte zuletzt, wie Hempel, in Kärnten.

Die des EPO-Dopings überführte Triathletin Lisa Hütthaler hatte behauptet, Hempel habe sie auf die Idee gebracht, eine Mitarbeiterin im WADA-Labor Seibersdorf zu bestechen. Diese Vorwürfe konnten allerdings nicht bestätigt werden, die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt stellte das Verfahren ein.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele