Umstrittene Chips

Diskussion um Chips für verwirrte Heimbewohner

Wissenschaft
13.01.2004 13:27
In manchen Seniorenheimen ist es an der Tagesordung, dass demente und verwirrte Bewohner das Weite suchen und nicht mehr von selbst zurück finden. Heimleiter und Juristen machen sich daher für sanfte Überwachungsmaßnahmen wie die Verwendung von Kontroll-Chips stark.
Anlassfall für die Diskussion um den Einsatzvon freiheitseinschränkenden Kontrollmaßnahmen warder Fall eines dementen Heimbewohners, der in Innsbruck auf seinerFlucht zu Tode kam. Die Pflegeheime sind nach diesem tragischenVorfall unter Zugzwang und diskutieren, wie vernünftig reagiertwerden kann.
 
Aufwändige Suche nach Entlaufenen
Fest steht, dass die bisherige Handhabung der Problematikein Riesenproblem darstellt. Sonja Jäger-Lagger vom SeniorenheimWattens: "Es ist ein großer Aufwand, die Leute immer wiedersuchen zu müssen." Sie betont aber auch, dass die Regelungvon Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt werden sollte undnicht jeder, der ein Heim betritt, automatisch mit einem solchenChip versehen wird.
 
Gesetzesentwurf
Wer bestimmt, ab welchem Grad der Verwirrung einHeimbewohner einen Chip mit sich tragen muss, ist derzeit nochnicht einmal geregelt. Es besteht allerdings ein bundesweiterGesetzesentwurf, der Möglichkeiten der Freiheitsbeschränkungenunter bestimmten Umständen vorsieht. "Etwa zum Schutz vonPersonen, die desorientiert sind, herumlaufen und zu Schaden kommen",meint der Jurist Michael Ganner.
 
Kontrolle oder einsperren
Sonja Jäger-Lagger kann sich als Alternativezum Einsperren den Einsatz von elektronischen Überwachungssystemengut vorstellen. Die gefährdeten Senioren könnten mitChips ausgestattet werden, um sie im Falle des Falles orten zukönnen. Die Chips würden nicht implantiert, sondernan der Kleidung oder den Schuhen angebracht. "Das wäre eineMaßnahme, die den Heimbewohnern viel Freiheit ließeund gleichzeitig das Personal entlasten würde".
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