Das brachte 2008

Tiraden, Gesudere und Polit-Prozesse

Steiermark
30.12.2008 11:32
Hätten wir also wieder ein Polit-Jahr heruntergebogen. Ein ereignisreiches obendrein. Für Politiker, die Medien, vor allem aber für - wie Kult-Kaiser Robert Heinrich I sagen würde - "das geliebte Volk ..."

Aus innerer (steirischer) Sicht hat's viele Brösel gegeben, was die überregionale Wahrnehmung betrifft, waren wir 2008 aber ein bisschen abgemeldet. Oder anders gesagt: Steirische Themen haben ungefähr so interessiert wie Chinesen ein umgefallenes Rad in Peking...

Winters "Hasstirade"
Dabei hat's Anfang Jänner mit starker medialer Präsenz begonnen: Beim FPÖ-Dreikönigs-Treffen tat sich Susanne Winter mit ihrer Tirade gegen "Kinderschänder Mohammed" hervor. Im Jänner steht sie deshalb übrigens vor Gericht.

Gusenbauers verhängnisvoller Sager
Weiter ging's dann mit Kanzler Alfred Gusenbauer, der tat ja im obersteirischen Donawitz in Richtung Frauenministerin Heidrun Silhavy den verhängnisvollen Sager vom "üblichen Gesudere". Einer, von dem er sich nicht mehr erholen sollte...

Polit-Pominenz bei Herberstein-Prozess
Ja, und im weitesten Sinn ein "Polit"-Prozess war dann die Causa Herberstein. Bei der, beginnend mit Ex-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, fast die gesamte Landesregierung auf dem Zeugenbankerl Platz nehmen musste. Die Gräfin wurde übrigens zu 15 Monaten Haft, davon fünf unbedingt, verknackt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Triebens "30 Millionen Bauchfleck"
Und was war's, was die Menschen im Land bewegt, geärgert, irritiert hat? Da wär, aus jüngster Vergangenheit, im roten Trieben die größte Gemeindepleite Österreichs. Der "30-Millionen-Bauchfleck von Landeshauptmann Franz Voves" (Zitat ÖVP-Geschäftsführer Bernhard Rinner) beschert den Triebenern - vom Säugling bis zum Greis - eine Pro-Kopf-Verschuldung von 8.300 Euro ...!

Hartberg versenkte Geld in der Karibik
Doch auch eine schwarze Gemeinde baute Mist. Hartberg spekulierte - und fiel auf die Nase. 800.000 Euro in der Karibik versenkt, jetzt, beim US-Großbetrug von Bernard Madoff mitgefahren. Mit wie viel, steht in den Sternen...

Klagen über das "Rote Meer"
Ja, dann gibt's noch heftige Klagen über das "Rote Meer" bei Postenbesetzungen. "Ausschreibungen werden so hingezimmert, dass nur SPÖ-Kandidaten zum Zug kommen", entfuhr es etwa ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer.

SPÖ genervt
Die SPÖ dagegen nervt, dass die ÖVP über Jahrzehnte den Proporz abschaffen wollte, jetzt aber dagegen auftritt. Oder, dass die Landesschwarzen das Nein-Sagen zur Parteistrategie erklärt hätten. Oder, dass Anpatz-Orgien gegen den Landeshauptmann politisches Tagesgeschäft sind. Und, dass die Volkspartei seit der Wahlniederlage die "beleidigte Leberwurst" spielt...

Grünen bringen's auf den Punkt
Die Opposition - vor allem die Grünen - bringt auf den Punkt, was in der Steiermark 2008 gestunken hat und weiter stinkt: null Transparenz (Spielberg oder Hypo-Skandal), null Klimaschutz, dafür aber jede Menge Geschimpfe über den Semmering...

Asche aufs Haupt
Zum Ausklang streuen wir uns selbst ein bisschen Asche aufs Haupt: Wir haben geschaut, wo wir Journalisten 2008 besonders falsch gelegen sind. Bei Prognosen und Personalia...

Versöhnungstreffen geplatzt
So kolportierten wir die Versöhnung der schwarzen Kronprinzen Gerhard Hirschmann und Herbert Paierl. Hermann Schützenhöfer wollte politische Schönheitschirurgie praktizieren, im "Steirereck" am Pogusch war der Tisch reserviert, doch zum Treffen kam's nicht. Viel später setzte man sich einmal zusammen, aber Freundschaft schaut anders aus ...

Ähnlich ging's mit einem weiteren "Geheimgespräch". Um die Stimmung aufzuhellen, setzten sich Landeshauptmann Franz Voves und ÖVP-Chef Schützenhöfer hinter Polstertüren zusammen. Verlautbart wurde kryptisch ein "neues Miteinander". Wir wissen, wie das ausschaut...

Lopatka einziger Steirer in dieser Regierung
Und die steirischen Ministerkandidaten: Heidrun Silhavy, Bettina Vollath, Elisabeth Grossmann sind ebenso nix geworden, wie der zitierte Fritz Grillitsch nicht Landwirtschafts- Helmut Hirt Gesundheits-, oder Christian Buchmann Wirtschaftsminister geworden sind. Gerhard Hirschmann wurde auch nicht Kandidat bei Fritz Dinkhauser. Und das Comeback von Ex-Minister Michael Schmid beim BZÖ fand, obwohl's starke Indizien gab, ebenso wenig statt. Der einzige Steirer, der in dieser Regierung was geworden ist, war schlussendlich der Reinhold Lopatka...

"Steiermark inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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