Erster Jahrestag

Hunderttausend strömen zum Grab von Bhutto

Anlässlich des Jahrestages der Ermordung von Benazir Bhutto sind am Samstag mehr als 100.000 Menschen zum Grab der pakistanischen Politikerin geströmt. An den Eingängen des Friedhofs in dem entlegenen Dorf Garhi Khuda Bakhsh im Süden des Landes mussten sich die Trauernden strengen Sicherheitskontrollen unterziehen.

Viele Menschen zogen laut klagend zu dem Familiengrab der früheren Regierungschefin und späteren Oppositionspolitikerin, einige hatten bereits die Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Freien verbracht. Wegen dichten Nebels saßen am Morgen noch zehntausende Menschen auf den Straßen fest. Der Beginn der Zeremonie wurden daraufhin verschoben.

Die Gedenkfeier begann am Morgen mit einer Lesung aus dem Koran beginnen. Anschließend sollten Bhuttos Witwer Asif Ali Zardari, inzwischen Präsident des Landes, sowie ihr gemeinsamer Sohn Bilawal eine Prozession zu Ehren der Ermordeten anführen. Es wurden hunderttausende Menschen erwartet. Bereits am Freitag hatten sich zehntausende Menschen am Grab der Politikerin versammelt.

Bei Selbstmordanschlag getötet
Bhutto war am 27. Dezember 2007 bei einem Selbstmordanschlag während einer Wahlkampfveranstaltung ihrer Partei getötet worden. Die 54-jährige Oppositionspolitikerin war erst zwei Monate zuvor aus dem Exil zurückgekehrt. Im September wurde ihr Witwer Zardari zum pakistanischen Präsidenten gewählt.

UNO kündigt baldige Ermittlungen an

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat unterdessen seine Entschlossenheit bekräftigt, die Hintergründe des Attentats vollständig aufzuklären. Er sei zuversichtlich, dass in naher Zukunft eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen zu diesem Fall die Arbeit aufnehmen werde, sagte Ban anlässlich des Jahrestages des Attentats. Ban hatte bereits im Sommer der Bitte der pakistanischen Regierung nach Einsetzung einer Untersuchungskommission zugestimmt, die Täter und Hintermänner ermitteln soll.