Amok-Santa-Claus

“Santa”-Amokläufer machte 16 Kinder zu Waisen

Ausland
28.12.2008 14:43
Bei dem Amoklauf eines als Weihnachtsmann verkleideten Gewalttäters am Heiligen Abend sind in Kalifornien 16 Kinder zu Waisen geworden. Der 45-jährige Bruce Pardo (Foto oben) war am Mittwochabend in einem Santa-Claus-Kostüm in das Elternhaus seiner Ex-Frau in Covina, rund 40 Kilometer östlich von Los Angeles, eingedrungen und hatte dort unter den rund 30 Gästen ein Blutbad mit neun Toten angerichtet, anschließend steckte er das Haus in Brand und erschoss sich dann im Haus seines Bruders.

Ein Anwalt der betroffenen Familien sagte am Samstag dem Sender NBC4, die Identifikation der neun - durch das Feuer entstellten - Todesopfer sei noch nicht vollständig abgeschlossen. Insgesamt seien aber 16 Kinder zu Waisen geworden.

Nach Informationen der örtlichen Presse tötete der Amokläufer seine Ex-Frau Sylvia Ortega, ihre Eltern, ihre beiden Brüder und deren Partnerinnen sowie eine weitere Verwandte und deren Sohn. Die drei Kinder der Ex-Frau befanden sich ebenfalls im Haus, überlebten die Bluttat aber.

Prado dürfte aus Frust über seine Scheidung durchgedreht und sich zu dem Amoklauf entschlossen haben. Die Tat - darauf weisen die Kostümauswahl sowie ein Flugticket ins Ausland und 10.000 Dollar hin, die der Mann bei sich hatte - dürfte geplant gewesen sein.

Verbrechen genau vorbereitet
"Was wir gesehen haben, ist unbeschreiblich", so Polizeichef Kim Raney am Tatort. Der bisher als unbescholten geltende Täter scheint das Verbrechen genau vorbereitet zu haben. Der TV-Sender CNN sprach von einem "kaltblütigen Killer". So habe er als "Geschenk" getarnt einen Tank mit leicht entflammbarer Flüssigkeit mitgebracht, die er im Haus versprühte, berichtet die "Los Angeles Times". Die Menschen versuchten verzweifelt zu fliehen, einige sprangen aus den Fenstern.

"Ich hörte eine Explosion", beschrieb ein Nachbar das Geschehen. "Ich ging nach draußen und sah eine Flammenwand." Innerhalb kürzester Zeit habe das ganze Haus im Vorort Covina rund 30 Kilometer östlich von Los Angeles in Flammen gestanden. Die Leichen waren derart verkohlt, dass die Opfer zunächst nicht identifiziert werden konnten.

Mädchen ins Gesicht geschossen
Nach einer ersten Rekonstruktion der Tat klopfte der als Weihnachtsmann verkleidete Täter etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht an die Haustür. Einem achtjährigen Mädchen, das ihm öffnete, habe er mit einer halbautomatischen Waffe "sofort ins Gesicht geschossen", berichtete Raney. Danach sei der Täter in das Haus gestürmt und habe um sich gefeuert. Einige Partygäste hätten versucht, sich im oberen Stockwerk in Sicherheit zu bringen.

Einem jungen Mädchen, das aus dem ersten Stock aus dem Fenster sprang, habe der Täter in den Rücken geschossen. Eine weitere Flüchtende brach sich den Angaben zufolge den Knöchel. Nach dem Verbrechen habe der Täter seine Weihnachtsmannkleider abgestreift.

Als die Polizei kurz vor Mitternacht den Tatort erreichte, hatten die Flammen das Haus weitgehend zerstört. 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand zu löschen. Erst später entdeckten sie die Leichen in den Trümmern des Hauses - die neunte wurde erst am Freitag im niedergebrannten Gebäude gefunden.

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