Weihnachtswunder

Freudentränen um Reitsportler “Pepo” Puch

Steiermark
27.12.2008 11:21
Vor dreieinhalb Monaten war die Welt von Josef "Pepo" Puch (Foto) zusammengebrochen. Der steirische Vielseitigkeitsreiter stürzte bei einem Turnier im deutschen Schenefeld. "Sekunden nach dem Unfall hab' ich erst noch gedacht, dass gar nichts passiert ist", sagt der 42-Jährige heute. Aber sehr schnell wurde ihm dann bewusst, dass er seine Gliedmaßen vom Hals abwärts nicht mehr bewegen konnte...

Bei der Diagnose im Krankenhaus folgte der befürchtete Hammerschlag: Dritter und vierter Halswirbel waren gebrochen, massivste Lähmungserscheinungen die Folge: "Es ist im Moment nur sehr schwer abzuschätzen, wie stark die Nervenfasern beeinträchtigt sind und was zurückbleiben wird. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein", musste damals der Grazer Dr. Peter Panzenböck, selbst Reiter und ein guter Freund Puchs, feststellen.

"Man kann sich das nicht vorstellen"
Nach einer komplizierten Wirbelsäulen-Operation in der Hamburger Klinik Boberg wurde der Oberzeiringer nach Zürich verlegt. Und der lange, steinige Weg zurück begann. "Man kann sich nicht vorstellen, was das für ein Gefühl für die Familie gewesen ist, als er die kleine Zehe einen Millimeter bewegen konnte", schildert Alex Sprinz, ein weiterer guter Freund Puchs, "danach folgte der kleine Finger - und vor einem Monat konnte er wieder eigenhändig ein Kipferl halten."

"Patient des Jahres"
Mittlerweile wurde Puch von der Züricher Klinik wegen seines Einsatzes zum "Patienten des Jahres" gewählt - der Steirer gibt sich dagegen äußerst bescheiden: "Natürlich bin ich sehr optimistisch, wenn man bedenkt, dass ich einen Genickbruch gehabt habe. Allerdings gehört ein großer Teil des bisherigen Erfolges meiner Frau Michelle, die jeden Tag an meiner Seite gestanden ist und mit mir trainiert hat."

Nach Genickbruch wieder auf den Beinen!
Nach vielen "kleinen" Erfolgen kann Puch jetzt wieder am Laptop arbeiten und mit Hilfe von Krücken gehen. "Ich hatte über 15 Kilogramm an Muskelmasse verloren. Mit verschiedenen Übungen wie Aqua-Jogging hab ich alles wieder auftrainieren können."

Freudentränen bei Kollegen
Damit das "Weihnachtswunder" endgültig perfekt wird, durfte ein Besuch in seiner Heimat nicht fehlen. Der ging am letzten Montag über die Bühne, als er in seinem Gestüt in Korneuburg nach dem Rechten sah - seine Mitarbeiter vergossen Freudentränen.

Neues Ziel: Halbmarathon!
"Mein Glück ist bisher gewesen, dass ich nie psychische Probleme gehabt habe, weil ich immer gut versorgt wurde. Aber der lange Weg zurück ist noch nicht vorbei", sagt Puch, der ein Ziel vor Augen hat: "Im nächsten Herbst will ich einen Halbmarathon bestreiten."

von Alex Petritsch ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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