Allein im ersten Halbjahr 2008 stiegen die Grazer Sozialhilfe-Ausgaben im Vergleich zu 2007 um mehr als eine Million (siehe "Daten & Fakten" unten). Jeder achte Steirer ist armutsgefährdet. Doch: In der Stadt Graz weiß man nicht so genau, wie viele Menschen tatsächlich betroffen bzw. bedroht sind. Das wurde bereits im aktuellen Menschenrechtsbericht kritisiert.
"Laptops nötig"
Auch ÖVP-Sozialsprecher Thomas Rajakovics fordert exaktes Zahlenmaterial in Form eines Armutsberichtes. Und: "Auf einen Sozialarbeiter kommen drei Verwaltungs-Mitarbeiter! Die Arbeit mit den Menschen kommt zu kurz. Es braucht auch einen Modernisierungsschub." So sollen Sozialarbeiter etwa Laptops bekommen, um, zur Zeitersparnis, "Papierkram" vor Ort erledigen zu können.
"Nagl gefordert"
Sozialstadträtin Edlinger streitet den Bedarf für einen Armutsbericht auch nicht ab: "Der sollte schon 2003 kommen, aber es fehlte das Geld." Die Kritik an zu viel Bürokratie weist sie zurück: "Wir bräuchten noch mehr Leute. Bürgermeister Nagl ist hier gefordert."
Daten & Fakten
Im ersten Halbjahr 2008 stieg die Sozialhilfe im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 von 7,54 Millionen Euro auf 8,66 Millionen. Ein Trend, der sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzte - allerdings sind die genauen Zahlen noch nicht ausgewertet.
von Gerald Richter, "Steirerkrone"
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