Jet in Flammen

US-Passagierjets beim Start in Schlucht gestürzt

Ausland
22.12.2008 06:54
Beim Fehlstart einer Boeing 737 in Denver sind 115 Menschen nur knapp einer Katastrophe entronnen. Die Maschine der US-Fluggesellschaft Continental Airlines kam von der Landebahn ab, stürzte in eine Schlucht und geriet in Brand. Wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben, 58 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Alle Insassen verließen das brennende Flugzeug über Notrutschen. Feuerwehrchef Patrick Hynes beschrieb die Szene am Unglücksort als "surreal, wie in einem Film".

Die Verletzten wurden in vier Krankenhäuser in Denver eingeliefert. Zwei von ihnen befanden sich in der Nacht zum Sonntag in kritischem Zustand, wie eine Sprecherin der Universitätsklinik von Colorado mitteilte. Sie erlitten Knochenbrüche. Das Feuer zerstörte die gesamte rechte Flugzeughälfte, geschmolzenes Plastik tropfte von den Gepäckfächern auf die Sitze. Die Feuerwehr konnte den Brand anschließend rasch löschen.

Fahrgestell und linkes Triebwerk verloren
Auf der Startbahn lagen Trümmerteile, darunter das Fahrgestell. Ein Sprecher der US-Flugaufsichtsbehörde FAA, Ian Gregor, sagte, auch das linke Triebwerk sei abgerissen worden. Die Ursache des Unfalls ist nach wie vor unklar. Die Rollbahn war schneefrei.

"Nach dem Unfall gab es ein Feuer, und ich habe mich mit der Menge aus dem Flugzeug treiben lassen", sagte die Studentin Emily Pellegrini der Zeitung "The Denver Post". Ihr Mobiltelefon und ihr gesamtes Handgepäck ließ sie in der Eile zurück. "Das erschien mir das Richtige." Die 21-Jährige wollte ihre Eltern in Houston besuchen, dem Ziel des Flugs.

Der Passagier Mike Wilson beschrieb die chaotischen Minuten nach dem Unglück: "Bis das Flugzeug zum Stehen kam, standen wir schon ziemlich in Flammen, und ich glaube, ich konnte die Hitze sogar durch die Kabinendecke und das Fenster spüren. Ich bahnte mir so schnell ich konnte den Weg zum Ausgang. Ich befürchtete, dass die rechte Tragfläche wegen des Feuers explodieren könnte."

Start- und Landebahnen gesperrt
Die Boeing kam rund 600 Meter vor dem Ende der Startbahn vom Kurs ab und schien zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgehoben zu haben, wie Flughafen-Managerin Kim Day sagte. An Bord befanden sich nach Angaben des Flughafens 110 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder. Drei der sechs Start- und Landebahnen des Flughafens waren am Sonntag gesperrt.

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