Am Ende landeten insgesamt sieben Nordamerikaner unter den Top Ten. Aus ÖSV-Sicht belegte Klaus Kröll als zweitbester Athlet Rang sechs, Romed Baumann und Hermann Maier landeten auf den Plätzen 16 und 17. "Es war eine richtige Kampffahrt, ich habe von oben bis unten gefightet", berichtete Walchhofer, der am Freitag nach Rang 40 im Super-G völlig ratlos gewesen war. Walchhofer hatte sich seinen großen Rückstand trotz Windes nicht wirklich erklären können.
Fast zu Tränen gerührt
"Umso spannender war es heute nach der Zieldurchfahrt. Durch den gestrigen Tag war dieser Sieg noch spezieller, ich bin fast zu Tränen gerührt. Das ist sicher einer meiner schönsten Erfolge", meinte der dreifache Familienvater, der diesmal nicht auf den neuen Doppeldecker-Ski seines Ausrüsters Atomic zurückgegriffen hat.
Dass nun das Gerede von der sieglosen Zeit der ÖSV-Abfahrer gerade dank Walchhofer vorbei ist, kommt nicht von ungefähr. Der Weltmeister 2003 hat nun für die jüngsten fünf Abfahrtserfolge der österreichischen Herren gesorgt. Der letzte rot-weiß-rote Nicht-Walchhofer-Sieg ging am 28. Jänner 2006 in Garmisch auf das Konto von Hermann Maier.
Walchhofer, der Teamplayer
Und Walchhofer gab sich in Gröden als echter Teamplayer. "In erster Linie fährt man natürlich für sich. Aber in dieser Situation fährt man schon mehr für Österreich, denn im Moment kommt ja außer mir meistens keiner für Abfahrtssiege infrage." Walchhofer hat durch seinen Erfolg auch die Führung im Abfahrts-Weltcup übernommen, diesen will er ja in dieser Saison unbedingt zurück nach Österreich holen.
Kröll hat sich zwar als zweite Kraft hinter Walchhofer etabliert, auf den ersten Weltcup-Triumph muss der Steirer aber weiter warten. Diesmal vergab Kröll den möglichen Sieg im oberen Teil, unten zählte er dann zu den absolut schnellsten. "Schwer zu sagen, warum ich oben so viel verloren habe, die Fahrt war aber unterm Strick okay. Ich hatte ein richtig gutes Gefühl."
Svindal bleibt Weltcup-Leader
Wie viele andere Kollegen und Experten fühlte sich auch Kröll durch den Sieg von Walchhofer bestätigt. "Walchhofer war für mich von vornherein der absolute Topfavorit, er ist der Spezialist für solche Fälle." Der Weltcup geht nun am Sonntag (Riesentorlauf) und Montag (Slalom) in Alta Badia weiter. Die Reise zum nächsten Südtiroler Weltcup-Ort hat Aksel Lund Svindal trotz eines enttäuschenden 34. Platzes in der Abfahrt als Gesamt-Leader in Angriff genommen.
Der Start der Abfahrt der Herren in Gröden musste wegen des starken Windes im oberen Streckenabschnitt übrigens um 300 Meter nach unten verlegt werden. Bereits der Super G am Freitag war vom Wind stark beeinträchtigt worden.
Endstand:
1. | Michael Walchhofer | AUT | 1:50,57 Minuten |
2. | Bode Miller | USA | 1:50,95 |
3. | Manuel Osborne-Paradis | CAN | 1:51,11 |
4. | Marco Sullivan | USA | 1:51,25 |
5. | Erik Guay | CAN | 1:51,33 |
6. | Klaus Kröll | AUT | 1:51,39 |
7. | Ambrosi Hoffmann | SUI | 1:51,97 |
8. | Steven Nyman | USA | 1:51,98 |
9. | T. J. Lanning | USA | 1:52,09 |
10. | Johan Clarey | FRA | 1:52,22 |
Weiters:
16. | Romed Baumann | AUT | 1:52,55 Minuten |
17. | Hermann Maier | AUT | 1:52,61 |
21. | Georg Streitberger | AUT | 1:52,83 |
25. | Thomas Graggaber | AUT | 1:52,99 |
31. | Christoph Gruber | AUT | 1:53,48 |
40. | Christoph Alster | AUT | 1:54,18 |
50. | Peter Strugger | AUT | 1:55,12 |
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